Am Donnerstag zählt die Aktie von ThyssenKrupp zu den schwächsten Werten im DAX. Die Verluste der letzten beiden Tage setzen sich damit fort. Nach den Gewinnen der vergangenen Woche war ein erster Rücksetzer zwar nur eine Frage der Zeit. Es überrascht jedoch, dass selbst der Zuschlag für milliardenschwere Aufträge aus der Autoindustrie die Aktie nicht stützen kann.
ThyssenKrupp wird dabei elektrische Lenksysteme für deutsche und internationale Autobauer entwickeln und liefern. In Zukunft wollen die Auftraggeber bis zu drei Millionen Lenksysteme pro Jahr bekommen. Die Verträge liefen im Schnitt zwischen sieben und zehn Jahre, erläuterte ein Sprecher. Der Umsatz über die gesamte Laufzeit soll rund 4,5 Milliarden Euro betragen. Damit gehören die Lieferverträge zu den größten von ThyssenKrupp bisher im Autogeschäft erhaltenen Einzelaufträgen.
Im vergangenen Jahr war die Sparte Auto- und Maschinenbauzulieferung bei ThyssenKrupp etwas profitabler als das Gesamtgeschäft. Mit einer operativen Marge von 4,6 Prozent hinkt der Bereich aber dennoch deutlich hinter den Branchenkonkurrenten wie Continental hinterher.
Abwarten und auf der Lauer liegen
Trotz des neuen Milliarden-Geschäfts sollten Anleger mit einem Einstieg bei ThyssenKrupp noch vorsichtig sein. Der Konzern steckt weiterhin im Wandel. Langfristig machen die Hoffnung auf ein Ende des Preisverfalls beim Stahl und die erfolgreiche Aufzug-Sparte zwar Mut. Vorerst dominiert aber noch die Unsicherheit, die sich auch im Chartbild widerspiegelt. Anleger sollten deshalb noch abwarten und ein Kaufsignal durch den nachhaltigen Sprung über die wichtige 20-Euro-Marke abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)