In den vergangenen Wochen hat sich die Aktie von Thyssenkrupp von den Tiefs gelöst. Doch am Donnerstag folgt nun einmal mehr ein Rückschlag. Mit einem Minus von knapp drei Prozent zählt der Titel im frühen Handel zu den schwächsten Werten im MDAX. Der Umbau der Stahlsparte scheint sich einmal mehr zu verzögern.
Das Handelsblatt berichtet unter Berufung auf Insider, dass auf dem für Donnerstagabend angesetzten Treffen von Vertretern des Aufsichtsrats und des Vorstands der Stahlsparte nach aktuellem Stand kein ausgearbeiteter Plan für den weiteren Betrieb vorgestellt werde. Eigentlich sollte ein Konzept präsentiert werden, wie Thyssenkrupp Steel dauerhaft aus der Verlustzone geführt werden kann.
Konzernchef Miguel López konnte bei einem angestrebten Verkauf bislang keine Einigung mit einem Käufer erzielen. Deshalb will er die Sparte nun neu aufstellen. Allerdings gibt es offenbar bislang nur Eckpunkte, über die bei dem heutigen Treffen geredet werden kann. Die Bestandsaufnahme läuft derweil noch, um zu prüfen, wie eine bessere Auslastung der Kapazitäten tatsächlich umsetzbar sei. Konkrete Pläne könnten deshalb noch Monate dauern.
Bei der Frage nach der Auslastung geht es auch um die Frage nach möglichen Jobverlusten. Traditionell sind die Arbeitnehmer bei Thyssenkrupp sehr mächtig. Mehrfach sind Bemühungen um eine Neustrukturierung auch am Widerstand der Gewerkschaften gescheitert. Um ein Entgegenkommen zu erreichen, muss das Management hier einiges anbieten.
An der Börse kommt es nicht gut an, dass sich eine Lösung für die Stahlsparte offenbar einmal mehr verzögert. Erst wenn Konzernchef López hier tatsächlich Erfolge vorweisen kann, dürfte es mit dem Aktienkurs auch nachhaltig nach oben gehen. Bis dahin ist weiterhin mit kräftigen Schwankungen zu rechnen. Es gibt derzeit attraktivere Werte an der Börse als den des MDAX-Konzerns.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Thyssenkrupp.