Die Nervosität bei den Anlegern bleibt hoch. Seit dem Angebot von Liberty Steel für die Stahlsparte von ThyssenKrupp gleicht die Entwicklung der Aktie des Industriekonzerns einer Berg- und Talfahrt. Am Mittwoch geht es mit dem Kurs wieder nach unten, doch ein positiver Analystenkommentar macht Hoffnung. Zudem wurde eine Lösung für den Geschäftsbereich Federn und Stabilisatoren gefunden.
Die Offerte von Liberty Steel würde bei der EU-Kommission weniger wettbewerbsrechtliche Bedenken hervorrufen als die gescheiterte Fusion mit Tata Steel, so Jefferies-Analyst Alan Spence. Er bestätigte die Kaufempfehlung mit Kursziel 7,50 Euro. Auf dem aktuellen Kursniveau würde das ein Potenzial von rund 65 Prozent bedeuten.
Der Konzern hat sich derweil mit den Arbeitnehmervertretern über die Restrukturierung des Bereichs Federn und Stabilisatoren geeinigt. Die Fertigung von Stabilisatoren am Standort Ople soll 2021 enden, der Standort Hagen soll neu ausgerichtet und umgebaut werden – zu einem Kompetenzzentrum für die Entwicklung und Fertigung von Federn und Stabilisatoren. Insgesamt entfallen durch die Maßnahmen rund 500 Stellen. 320 Mitarbeiter sollen auch künftig beschäftigt sein.
Der Geschäftsbereich zählte bereits zu den Multi Tracks, für die ThyssenKrupp keine Zukunft im Konzernverbund sieht. Fortschritte beim Umbau sind erfreulich. Allerdings ist die Sparte relativ klein. Wichtiger bleibt die Entwicklung im Stahlgeschäft rund um die Offerte von Liberty Steel. Noch sind zu viele Fragen offen, die Risiken zu groß. Anleger warten deshalb weiter ab.