Die Euphorie um den Börsengang der Aufzugsparte von ThyssenKrupp ist abgeebbt. Das Chartbild hat sich in den vergangenen Tagen wieder deutlich eingetrübt. Selbst ein Test des Mehrjahrestiefs bei 11,03 Euro ist nun zu befürchten. Aktuell erhöhen auch die Shortseller wieder den Druck auf den DAX-Titel. Laut Bundesanzeiger haben derzeit vier Shortseller eine Netto-Leerverkaufsposition eröffnet. Insgesamt haben diese 5,85 Prozent aller ThyssenKrupp-Aktie leerverkauft. Vor allem AQR Capital Management aus den USA wettet mit einer Leerverkaufsposition von 3,30 Prozent massiv auf fallende Kurse bei ThyssenKrupp. Erst am Mittwoch hat die Investmentfirma die Shortposition noch einmal erhöht.
Für die Shortseller ist ThyssenKrupp seit Monaten ein gefundenes Fressen. Das Führungschaos, die operativen Probleme, die Streitigkeiten mit den Großaktionären oder die mehrfachen Strategiewechsel haben viel Vertrauen bei den Anlegern zerstört. Neue Hiobsbotschaften fallen entsprechend immer wieder auf fruchtbaren Boden und sorgen für deutliche Kursverluste – sehr zum Gefallen der Shorties.
Die Probleme bei ThyssenKrupp sind nach wie vor zahlreich. Allerdings sollte auf dem aktuellen Bewertungsniveau ein Boden gefunden sein. Alleine die Aufzugsparte ist inzwischen knapp doppelt so viel wert wie das gesamte Konglomerat. Trotz der Unsicherheiten stimmt das Chance-Risiko-Verhältnis. Mutige Anleger bleiben dabei.