Der angeschlagene Stahl- und Industriekonzern ThyssenKrupp kassiert wegen der Corona-Krise seine ohnehin düstere Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Wegen der Pandemie und der damit verbundenen Auswirkungen auf die Wirtschaft lasse sich die Geschäftsentwicklung von ThyssenKrupp im Geschäftsjahr 2019/2020 nicht mehr verlässlich einschätzen, teilte der Konzern am Montag nach Börsenschluss in Essen mit.
Noch Mitte Februar hatte der Vorstand seine Prognose bekräftigt, den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) etwa auf dem Vorjahresniveau von 802 Millionen Euro zu halten. Allerdings hatte der Vorstand für den Konzernumbau hin zum Stahl- und Werkstoffgeschäft zudem einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag reserviert. Ende Februar hatte ThyssenKrupp zudem den Verkauf seiner Aufzugsparte bekannt gegeben. Der Deal soll nach bisherigen Angaben voraussichtlich im Sommer vollzogen werden.
Derweil läuft der tiefgreifende Umbau bei ThyssenKrupp auf Hochtouren. Am Freitag hat der schwer angeschlagene Industriekonzern nun klargestellt, dass Interimschefin Martina Merz den Wandel weiter vorantreiben soll. Für drei Jahre soll sie Amt bleiben – nach der historischen Talfahrt an der Börse bleiben dennoch viele Fragen offen.
Mit Wirkung zum 1. April 2020 soll Merz drei Jahre als Vorstandschefin bestellt werden. Ihr Aufsichtsratsmandat – ursprünglich leitete sie das Kontrollgremium – wird sie dagegen niederlegen. Es wurden laut Aufsichtsratschef Siegfried Russwurm zwar auch personelle Alternativen geprüft. „Aber wir haben die Bestellung von Martina Merz als klar beste Variante gesehen.“ Die von ihr eingeleiteten Veränderungen im Unternehmen seien deutlich erkennbar.
DER AKTIONÄR hatte bislang schon von einem Einstieg bei der Aktie von ThyssenKrupp abgeraten. Dabei bleibt es – an der Seitenlinie verharren!
(Mit Material von dpa-AFX)