Die zyklischen Geschäfte von ThyssenKrupp werden von der Corona-Krise hart getroffen. Ohnehin kriselnde Sparten wie das Komponentengeschäft oder der Stahl müssen sich nun auf eine Ausweitung der Probleme einstellen. Der Konzern reagiert nun mit Maßnahmen wie Kurzarbeit, um die eigene Zukunft zu gewährleisten.
„Wir sichern unsere Menschen und unser Geschäft bestmöglich ab“, sagte Personalvorstand Oliver Burkhard der Nachrichtenagentur Reuters. „Wenn wir nach der Krise wieder durchstarten wollen, müssen wir wie 2008 besonnen bleiben. Wir wollen möglichst viele Beschäftigte in Arbeit halten, selbst wenn sie uns in Teilen ausgeht. Dazu werden wir alle Mittel nutzen, auch das Kurzarbeitergeld.“
Viele Arbeitsplätze stehen bei ThyssenKrupp in Deutschland auf der Kippe. Auch die Aktionäre machen sich immer stärker Sorgen um ihr Geld. Bei 3,28 Euro hat der MDAX-Titel in dieser Woche erneut ein historisches Tief erreicht. Aufgrund der milliardenschweren Pensionsverpflichtungen und Nettoschulden sowie des hohen Investitionsaufwands für die Sanierung der maroden Stahlhütten wird auch ein Kollaps des Industriekonzerns immer stärker eingepreist.
ThyssenKrupp befindet sich in einer entscheidenden Phase. Konzernchefin Martina Merz muss endlich eine tragfähige Strategie für die Zukunft entwickeln. Die Corona-Krise kommt da zur Unzeit und erschwert den Turnaround deutlich. Anleger sollten das Risiko nicht eingehen und an der Seitenlinie bleiben.