Seit zwei Jahren führen ThyssenKrupp und Tata bereits Gespräche über eine Fusion der Stahlsparten. Jetzt rückt eine Entscheidung zur Fusion zwar näher – durch den Einstieg des Hedgefonds-Managers Paul Singer bei ThyssenKrupp droht aber neuer Ärger. Anleger könnten dennoch profitieren.
Laut WAZ ist bei ThyssenKrupp für Mitte Juni eine Aufsichtsratssitzung geplant, bei der die Vertragsunterzeichnung zum Gemeinschaftsunternehmen mit Tata besiegelt werden könnte. Bereits jetzt wird eine entsprechende Entscheidung in Sitzungen von Arbeitsgruppen und Ausschüssen vorbereitet.
Vor gut einem Monat hatte ThyssenKrupp mitgeteilt, dass die Fusion noch im ersten Halbjahr beschlossen werden soll. Um dem Druck der aktivistischen Investoren Cevian und Elliott zu entgehen, ist es für den DAX-Konzern jetzt besonders wichtig, einen Schlussstrich unter die langwierigen Stahlverhandlungen zu ziehen. Erst dann kann Konzernchef Heinrich Hiesinger auch seine angepasste Strategie für die Technologiesparten verkünden.
Viel Potenzial
Singer will ThyssenKrupp auf Profit trimmen. Der Tata-Deal dürfte unabhängig davon zeitnah abgeschlossen werden. Anleger sollten vom Engagement des aktivistischen Investors aber profitieren. Bei weiteren Abspaltungen oder einer neuen Strategie sollte neues Potenzial freigesetzt werden. Die einzelnen Bereiche sind deutlich mehr wert als das Konglomerat. Das nächste Ziel ist die obere Begrenzung des Seitwärtstrends im Bereich von 26 Euro.