Die Stimmung bei ThyssenKrupp ist nach wie vor äußerst angespannt. Nicht nur bei den Anlegern liegen nach den verheerenden Zahlen die Nerven blank. Auch die Arbeitnehmer sorgen sich mehr denn je um die Zukunft des Unternehmens. Vor allem die Stahlarbeiter fordern Investitionen und kämpfen wieder einmal für den Erhalt ihrer Jobs.
Am heutigen Dienstag demonstrieren mehrere Tausend Stahlarbeiter in Duisburg. Anlass ist eine Aufsichtsratssitzung der Stahlsparte, in der das Zukunftskonzept für den Stahl vorgestellt werden soll. Dabei soll wohl auch der Rotstift angesetzt werden, mindestens 2.000 der geplanten 6.000 Stellenstreichungen sollen auf die Stahlsparte entfallen.
Stahl-Betriebsratschef Tesin Nasikkol schlägt deshalb Alarm. „Wenn jetzt nichts passiert, ist das Stahlgeschäft am Ende“, erklärte er im Aufruf zu den Protesten. Die Sparte brauche Investitionen von 1,5 Milliarden Euro, ansonsten könnte ThyssenKrupp Steel nicht mehr mithalten. „Es geht um die Existenz von Stahl.“
Es bleibt fraglich, wie das seit Langem kriselnde Stahlgeschäft für die Zukunft von ThyssenKrupp stehen soll. Nach dem Verkauf der Aufzüge und einer möglichen Trennung von Anlagenbau und Komponentengeschäft scheint eine Rückbesinnung auf den Stahl aber durchaus möglich. Die Risiken sind entsprechend groß. Allerdings ist die Bewertung der ThyssenKrupp-Aktie niedrig. Alleine die Aufzüge sind etwa das Doppelte wert. Mutige setzen auf eine Erholung.