Die Zukunft der Stahlsparte bestimmt bei ThyssenKrupp die Schlagzeilen. Eine Offerte von Liberty Steel liegt vor, stößt aber vor allem bei den Arbeitnehmern auf viel Gegenwind. Die Hoffnung auf andere Optionen lebt zwar nach wie vor. Doch ein potenzieller Interessent hat einem Deal nun eine Absage erteilt.
Neben Liberty Steel galten vor allem Tata Steel aus Indien, die chinesische Baosteel und SSAB aus Schweden als potenzielle Käufer der Stahlsparte. SSAB hat den Gerüchten nun aber den Wind aus den Segeln genommen. „Nein, wir sind an einem Bieterprozess nicht beteiligt“, sagte Vorstandschef Martin Lindqvist in einer Telefonkonferenz anlässlich der Quartalszahlen.
IG Metall für staatliche Hilfe
Die IG Metall hat sich derweil einmal mehr für einen Staatseinstieg ausgesprochen. „Wer zahlt, sitzt im Fahrersitz und kann bestimmen, was mit den Steuergeldern passiert“, sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Jürgen Kerner der Wirtschaftswoche. „Diesen Hebel sollte sich das Land oder der Bund nicht aus der Hand nehmen lassen. Auch Liberty Steel wird nicht ohne Staatshilfe auskommen.“
Von einem Liberty-Steel-Kauf hält er nichts. Der Konzern habe nach wie vor nicht klargestellt, ob er bereit sei, bares Geld in ThyssenKrupp zu investieren. An den Finanzproblemen ändere sich auch durch einen Eigentümerwechsel nichts.
Es bleiben nach wie vor viele Fragen zur Zukunft des Stahlgeschäfts offen. Klar ist aber, dass ein Liberty-Deal ohne Zustimmung der Arbeitnehmervertreter sehr schwierig wird. Es droht deshalb weiterhin eine Hängepartie. Anleger meiden das Risiko und konzentrieren sich auf spannendere Aktien.
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