Auch im neuen Jahr kommt die Aktie von ThyssenKrupp nicht vom Fleck. Der DAX-Titel pendelt in einer breiten Range zwischen dem 2-Jahres-Tief bei 14,42 Euro und etwa 16,50 Euro. Das Problem: Die zahlreichen Baustellen sind nach wie vor nicht behoben, schnelle Besserung ist nicht in Sicht. DER AKTIONÄR gibt einen Überblick.
Das Führungschaos
Die Unruhe in der Chefetage hält an. Auch ein halbes Jahr nach den Rücktritten von Heinrich Hiesinger und Ulrich Lehner rumort es bei ThyssenKrupp. Der Aufsichtsrat ist noch immer nicht voll besetzt, die Absichten der Großaktionäre Cevian und Krupp-Stiftung sind nach wie vor nicht wirklich klar. So fallen ein geordnetes Arbeiten und ein strukturierter Umbau schwer.
Der langwierige Umbau
Der neue Konzernchef Guido Kerkhoff will ThyssenKrupp in zwei Teile aufspalten. Die Großaktionäre geben zwar Rückendeckung, doch es gibt auch nach wie vor viel Kritik. Zudem benötigt der Umbau deutlich mehr Zeit als erhofft. Investoren lassen sich von Versprechungen alleine aber nicht mehr überzeugen, es müssen Taten folgen. Selbst die Stahlfusion mit Tata Steel ist noch immer nicht abgeschlossen.
Operative Probleme
Die Probleme bei ThyssenKrupp sind tiefgreifend. Alle Sparten haben mit Problemen zu kämpfen, selbst das Vorzeigegeschäft mit Aufzügen hinkt den Wettbewerbern deutlich hinterher. Autokomponenten und Industrial Solutions haben seit Längerem mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Und das zuletzt starke Stahlgeschäft könnte ebenfalls Probleme bekommen, wenn sich die Weltkonjunktur wirklich abschwächt.
Abwarten
ThyssenKrupp ist günstig bewertet. Alleine dürften die Sparten deutlich mehr wert sein als das Konglomerat. Doch die zahlreichen Baustellen verhindern eine Erholung. Es ist nicht abzusehen, wann das Chaos endlich beseitigt wird. Anleger sollten das Risiko weiter nicht eingehen.