Es liegen schwierige Monate hinter ThyssenKrupp. Das Führungschaos, der langwierige Umbau und operative Probleme in den Sparten haben die Aktie deutlich unter Beschuss gebracht. In der neuen Struktur soll alles besser werden. Doch es bleibt nach wie vor Skepsis, ob die Pläne tatsächlich für eine nachhaltige Trendwende sorgen können.
ThyssenKrupp will sich in zwei Teile aufspalten, die Materials- und die Industrials-Sparte. Konzernchef Guido Kerkhoff will dadurch die Komplexität verringern und die einzelnen Bereiche wieder auf Rendite trimmen. Die Großaktionäre Cevian und Krupp-Stiftung haben ihre Unterstützung bereits zugesagt. Andere Investoren zweifeln dagegen am Sinn.
Skepsis bleibt
„Insgesamt sehe ich nicht, wie ThyssenKrupp in die Spur finden will“, sagte beispielsweise Thomas Hechtfischer, Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) zu Reuters. 2019 sei nicht das einzige Übergangsjahr für den Konzern. Es dürften einige weitere folgen.
Das Management von ThyssenKrupp müsse erst noch beweisen, dass die Aufspaltung zu einer kleineren, agileren Organisation führen wird, zitiert Reuters anonym einen weiterer Top-20-Aktionär. „Eine Zerschlagung nur anzukündigen ändert zunächst einmal nichts.“
Abwarten
Der langwierige Umbau bei ThyssenKrupp zieht sich weiter hin. Es bleiben viele Fragezeichen und nach wie vor ist kaum abzusehen, wann sich erste positive Effekte aus der neuen Struktur ergeben. Anleger sollten das Treiben weiter an der Seitenlinie bleiben. Auch für Trader gibt es derzeit attraktivere Werte.