Unter der neuen Chefin Martina Merz nimmt der radikale Umbau des Industriekonzerns ThyssenKrupp endlich Formen an. Vor allem der Bieterkampf um die Aufzugssparte bestimmt seit Wochen die Schlagzeilen. Doch auch die anderen Sparten stehen auf dem Prüfstand – jetzt sollen Änderungen bei Industrial Solutions geprüft werden.
Laut Bloomberg hat der MDAX-Konzern die Citigroup beauftragt, das Geschäft mit industriellen Anlagen und Systemen zu untersuchen. Wettbewerber oder Investmentfirmen könnten interessiert sein, die Sparte teilweise oder vollständig zu übernehmen. Vom Konzern gab es gegenüber der Nachrichtenagentur keine Reaktion.
Nach der jahrelangen Krise wird bei ThyssenKrupp alles umgekrempelt. Es ist nach wie vor offen, wie der neue Konzern aussehen wird. Wichtig ist beim Umbau zunächst vor allem, dass die Bilanz gestärkt wird und die kriselnden Sparten entweder auf Vordermann gebracht oder abgestoßen werden. Bislang wird in zu vielen Bereichen Geld verbrannt, um nachhaltig erfolgreich arbeiten zu können.
An der Börse fiel die Reaktion auf den Bericht zu Industrial Solutions verhalten aus. Im Fokus bleibt die Abspaltung der größeren Aufzugssparte. Hier soll viel Geld in die Kasse fließen. Das gesamte Konglomerat ThyssenKrupp ist nur gut die Hälfte von dem wert, was der Tochter zugesprochen wird. Anleger setzen darauf, dass diese Bewertungslücke verkleinert wird.