Im freundlichen Marktumfeld hat die Aktie von ThyssenKrupp zu Jahresbeginn wieder zweistellige Kurse erreicht. Der MDAX-Konzern profitiert von der zunehmenden Hoffnung über milde Verläufe der Omikron-Variante und ein nahendes Ende der Pandemie. Als zyklischer Wert könnte ThyssenKrupp besonders profitieren.
Ein Blick auf den Chart spricht Bände: Mit dem Ausbruch der Omikron-Variante Ende November ging die ThyssenKrupp-Aktie regelrecht in die Knie. Die Angst, dass neue Lockdowns und Beschränkungen die Konjunktur wieder abwürgen und die Erholung des Industriekonzerns in Gefahr bringen könnten, war förmlich spürbar.
Doch das Blatt hat sich gewendet. Inzwischen rechnen die Märkte damit, dass sich Omikron wegen der leichten Verläufe mittelfristig sogar positiv auswirken könnte. Entsprechend hat auch die ThyssenKrupp-Aktie wieder zugelegt.
Denn klar ist: Angesichts der noch immer angeschlagenen Bilanz und der hohen Konjunkturabhängigkeit von Bereichen wie Stahl oder Komponentengeschäft steht die Erholung des Traditionskonzerns noch immer auf wackligen Beinen. Sollte der anvisierte Turnaround beim Cash Flow nicht erreicht werden, könnte das mühsam zurückgewonnene Vertrauen vieler Anleger bereits wieder verspielt sein.
Sollte die Konjunktur allerdings weiter brummen und sich das operative Geschäft noch stärker erholen, erscheint die aktuelle Bewertung von ThyssenKrupp deutlich zu günstig. Der Konzern wird unter Cash bewertet, alleine das Wasserstoff-Geschäft könnte bei einem Spin-off einen großen Teil der Marktkapitalisierung abdecken. Spekulative Anleger setzen darauf, dass es angesichts der Marktstimmung schnell in Richtung der 2021er-Hochs im Bereich der 12-Euro-Marke geht.