Während die Angst vor steigenden Zinsen viele Tech-Aktien oder Wasserstoff-Highflyer unter Druck setzt, zeigen sich Old-Economy-Werte weiter robust. So zählt etwa ThyssenKrupp am Freitag einmal mehr zu den stärksten Aktien im MDAX. Dabei droht dem Konzern Ärger mit einem Großaktionär.
Der norwegische Staatsfonds, der zuletzt eine Beteiligung von 1,9 Prozent an ThyssenKrupp gemeldet hatte, will dem Konzern künftig genauer auf die Finger schauen. Hintergrund sind die Korruptionsvorwürfe in den vergangenen Jahren. Der Ethikrat des Fonds hatte zuvor empfohlen, ThyssenKrupp unter Beobachtung zu stellen. Künftig sollen deshalb die Aktionärsrechte ausgeübt werden, um dagegen vorzugehen.
Der Konzern selbst reagierte gelassen auf die Entwicklung. „ThyssenKrupp steht in regelmäßigem und konstruktivem Dialog mit seinen Investoren“, hieß es am Donnerstag. „ThyssenKrupp nimmt diese Zero-Tolerance-Policy sehr ernst und verfügt über ein etabliertes Compliance-System. Einen konkreten Anlass für Gespräche zu diesen Themen gibt es nicht.“
Der norwegische Staatsfonds geht immer wieder gegen Governance-Verletzungen vor. Grund zur Sorge besteht für Anleger bei ThyssenKrupp deshalb aber nicht. DER AKTIONÄR rät weiter, die Gewinne laufen zu lassen. Die Aktie bleibt angesichts des radikalen Umbaus aber lediglich etwas für spekulative Anleger.