An der Börse ist der Elektroauto-Pionier Tesla in diesem Jahr der Überflieger schlechthin, mit Spannung wird nun der nächste Geschäftsbericht der Firma von Tech-Milliardär Elon Musk erwartet. Am Mittwoch nach US-Börsenschluss (22.00 Uhr MESZ) will Tesla seine Ergebnisse für das abgelaufene zweite Quartal vorlegen.
Schafft Tesla erneut schwarze Zahlen?
Vor allem brennt den Anlegern unter den Nägeln, ob das Unternehmen nach drei Vierteljahren mit schwarzen Zahlen in Folge erneut einen Gewinn abliefert und damit seine bislang längste Strecke der Profitabilität ausbaut. Dass sich Tesla in der Corona-Krise besser als die meiste Konkurrenz schlägt, haben starke Auslieferungszahlen bereits gezeigt.
Analysten erwarten für das zweite Quartal einen Umsatz von 5,47 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie wird auf 0,24 Dollar geschätzt.
"Ein vierter Quartalsgewinn in Folge wäre der Faktor, der Tesla noch fehlt, um sich für eine Aufnahme in den US-Index S&P 500 zu qualifizieren", erklärt Monika Rosen-Philipp, Chefanalystin im Private Banking der Bank Austria.
Analysten sind sich über die weitere Entwicklung der Tesla-Aktie nicht unbedingt einig. Die Kursziele liegen in einer Spanne von 295 Dollar (JPMorgan) bis 2.322 Dollar (Piper Sandler & Co)."Der gewaltige Technologievorsprung treibt Tesla."
Derzeit kommt Tesla auf einen Börsenwert von umgerechnet 249 Milliarden Euro. Zum Vergleich, Volkswagen bringt es aktuell auf 72 Milliarden Euro, BMW kommt auf 36 Milliarden Euro und Daimler weist eine Marktkapitalisierung von 42 Milliarden Euro auf. „Der gewaltige Technologievorsprung treibt Tesla, vielleicht auch zu stark“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut gegenüber dem AKTIONÄR.
"Musk definiert die Hardware und die Software"
Der Vorsprung vor der Konkurrenz wie Volkswagen oder BMW liegt nicht im Bau der Autos, sondern in der Software. „Elon Musk hat den zentralen Rechner für seine Autos seit Model 3. Keiner kann das bis jetzt. Und Musk definiert die Hardware und die Software. Das wird kein Autobauer der Welt in den nächsten fünf Jahren aufholen", sagt Dudenhöffer. Was bleibt ist das Risiko Elon Musk. „Der ganze Konzern ist auf eine Person zugeschnitten. Risikostreuung sieht anders aus“, ergänzt Auto-Experte Dudenhöffer.
Die Tesla-Aktie hat längst eine Fahnenstange ausgebildet. Das Risiko eines stärkeren Rückschlags wird mit jedem Tag größer. Neukäufe kommen lediglich nach einer ausgeprägten Korrektur in Frage. Gewinnmitnahmen sollten jedoch den Weg der Aktie nach oben begleiten.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Tesla.