Tencent kommt bislang gut durch die Krise und das dürfte sich im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2020/2021 fortsetzen – die Zahlen legt der Konzern morgen (13. Mai) vor. Allerdings gibt es wegen der Coronakrise keinen Ausblick. DER AKTIONÄR verrät, was Analysten vom Internetgiganten aus China erwarten.
Analysten rechnen im laufenden Quartal mit 101,4 Milliarden Yuan (circa 13,2 Milliarden Euro) Umsatz und einem Gewinn von 28,38 Milliarden Yuan (3,7 Milliarden Euro). Hauptsächlicher Treiber ist das Gaming-Segment. Hier profitiert der Konzern vom Videospiele-Boom.
Im Vorjahresquartal erzielte der Konzern ein Drittel seiner Umsätze von 85,45 Milliarden Yuan (etwa 11,1 Milliarden Euro) mit Videospielen. Marktteilnehmer erwarten nun insbesondere beim Mobile Gaming eine Umsatzsteigerung von 49 Prozent auf 31,6 Milliarden Yuan (circa 4,1 Milliarden Yuan).
Sorgenkinder: Werbegeschäft und Fintechs
Die dunkle Seite der Coronakrise deute sich im Werbegeschäft an. Im letzten Quartal stiegen die Werbeeinnahmen noch um 19 Prozent – im laufenden Quartal erwarten die Analysten nur noch 16 Prozent Zuwachs. Allerdings, so die Hoffnung, sollen die Werbeumsätze im zweiten Halbjahr wieder anziehen.
Im Fintechbereich, zu dem die App WeChat Pay gehört, könnten Ladenschließungen für weniger Offline-Transaktionen und Investitionen in neue Digitalangebote gesorgt haben. Die Sparte soll im Vergleich zum Vorjahresquartal aber noch um 24 Prozent auf 27 Milliarden Yuan (circa 3,5 Milliarden Euro) Umsatz zulegen.
Das Hauptaugenmerk bei Tencents Quartalsergebnissen wird auf den Erlösen im Gaming-Bereich liegen. Hier dürfte der Konzern als Krisenprofiteur die Erwartungen erfüllen. Auch im Werbegeschäft ist das Potenzial eigentlich enorm – immerhin nutzen gerade in der Krise viele Menschen Angebote wie WeChat, in denen Werbung ausgespielt wird. Tencent bleibt im chinesischen Techsektor ein Basisinvestment. Über die aktuellen Zahlen berichtet der AKTIONÄR morgen.
Tencent ist Teil des WANT-Index.