Dank E-Sports und Mobile Gaming wächst die Gaming-Branche weiter. Dabei lässt ein Unternehmen die Konkurrenz deutlich hinter sich: Tencent. Im ersten Halbjahr 2017 erzielte der chinesische Konzern mit Videospielen einen Umsatz von 7,4 Milliarden Dollar und liefert Investoren ein starkes bullishes Argument.
Obwohl Publisher wie Activision Blizzard und Electronic Arts ein breiteres Spieleportfolio haben, kommen die US-Konzerne an Tencent nicht heran. Daran ist zu sehen, welchen Einfluss große Spiele-Hits auf die Bilanz haben. Mit „League-of-Legends“, „Dungeon & Fighter“ und „Cross Fire“ vertreibt Tencent gleich drei der umsatzstärksten PC-Spiele der vergangenen Jahre. Während League of Legends eine Eigenkreation des von Tencent aufgekauften Riot-Studios ist, sind die anderen Titel „bloße“ Vertriebs-Kooperationen.
League of Legends gilt als das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten: Anfang 2016 waren etwa hundert Millionen Spieler monatlich aktiv. Zum Vergleich: Activision Blizzard erreichte im gleichen Zeitraum mit allen Spieletiteln nur 55 Millionen Gamer jeden Monat. Laut den Marktforschern von SuperData dürfte League of Legends rund 1,8 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr verdient haben.
Doch Tencent führt nicht nur in Sachen PC-Games – auch im Mobile-Bereich sind die Chinesen die Nummer Eins. Im August hat der Konzern mit „Honor of Kings”, „Clash Royale” und „Clash of Clans“ gleich drei Spiele in den Top 10. Investoren sollten ihr Augenmerk dabei insbesondere auf Honor of Kings legen. Das Mobile-Game erreichte dank Promo-Aktionen über die chinesischen Neujahrsfeiertage rund 70 Millionen aktive Nutzer.
Thomas Chong, Analyst der Bank of China, schätzt, allein in China würden monatlich rund 441 Millionen Dollar mit Honor of Kings umgesetzt. Damit steuert ein Spiel rund die Hälte des gesamten Mobile-Gaming-Umsatzes bei. Schon das ist überragend, zumal das Spiel in Europa und Amerika noch nicht veröffentlicht wurde. Laut Bloomberg plant Tencent bereits für dieses Jahr die weltweite Veröffentlichung.
Auch im zweiten Quartal war Tencents Gaming-Sparte wieder ein Wachstumstreiber und lieferte damit ein starkes Kaufargument für die Aktie. Insgesamt stieg der Umsatz um 59 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal auf 8,36 Milliarden Dollar an.
DER AKTIONÄR sieht Tencent als ein Basisinvestment im chinesischen Tech-Sektor an. Die zahlreichen Geschäftsmodelle über Social-Messaging, Künstliche Intelligenz, Zahlungsdienstleistungen, Videospiele und Cloud Computing sowie die unzähligen Beteiligungen in den asiatischen Tech-Markt machen Tencent zu einem hoch diversifizierten Pick. Ein Pick, bei dem dank der zahlreichen Wachstumsmärkte auch in Zukunft noch Kurspotential besteht. DER AKTIONÄR setzt das Kursziel auf 45,00 Euro.