Der Waffenstillstand im Handelskonflikt gibt den Startschuss: Tencent Music Entertainment will jetzt doch die Börse. Die Tencent-Tochter plant, bis zu 1,2 Milliarden Dollar in den USA einsammeln. Die Aktien sollen zwischen 13 und 15 Dollar gepreist werden und könnten eine lukrative Chance für Anleger bedeuten.
Der Börsengang war bereits im Oktober geplant, wurde aber aufgrund der schlechten Marktlage verschoben. Angesichts des 90-Tage-Waffenstillstands zwischen China und den USA im Handelskrieg scheint jedoch jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen. Das geplante IPO soll zu einem Preis von 13 bis 15 Dollar je Aktie zwischen 1,07 und 1,23 Milliarden Dollar einnehmen. Der Börsenwert der gesamten Musiksparte läge demnach zwischen 22 und 25 Milliarden Dollar.
Rasant wachsendes Zukunftsgeschäft
Für Anleger könnte der Börsengang interessant werden. TME setzt sich aus gleich vier Apps namens QQ Music, Kugou, Kuwo und WeSing zusammen und bietet ein Komplettpaket für jeden Geschmack – von Music-on-Demand über digitalen Einzelkauf hin zu Liveradio oder Karaoke. Für unglaubliche 800 Millionen monatlich aktive Nutzer gibt es von TME was auf die Ohren. Und ja, hier ist keine Null zu viel hineingerutscht. Über die vier Apps werden mehr als doppelt so viele Nutzer erreicht wie durch Spotify (180 Millionen), Apple Music (50 Millionen) und Pandora (81 Millionen) zusammen.
Die Profitabilität ist gesichert
Die Tatsache, dass die Tencent-Tochter trotz der hohen Kosten für Lizenzdeals profitabel wirtschaftet und den schneller wachsenden chinesischen Markt (CAGR von 37 Prozent bis 2023) dominiert, rechtfertigt jedoch einen gewissen Aufpreis. Insbesondere, da dies Errungenschaften sind, die bisher weder Spotify noch Pandora erreichten und auch im nächsten Jahr nicht erreichen werden.
Daneben ist Nutzerakquise für Online-Plattformen unglaublich teuer. Bei TME können dagegen Crossmarketing-Effekte über andere Tencent-Plattformen genutzt werden, um auch zusätzliche zahlende Nutzer zu gewinnen. So ist bereits ein positiver Trend bei den zahlenden Nutzern erkennbar, denn vor einem Jahr lag der Anteil noch über ein Prozent niedriger bei 2,5 Prozent.
Nach den ersten Eckdaten zu urteilen kann die TME-Aktie für Anleger durchaus interessant werden. Zudem dürfte der Börsengang als Stimmungsbarometer für China-Aktien dienen. DER AKTIONÄR bleibt für Sie am Ball.