Chinesische Tech-Werte haben es zurzeit nicht leicht. Das Dauerthema Handelsstreit belastet die Kurse von Alibaba, Tencent und Co. zunehmend. Doch jetzt hat sich Tencents größter Einzelaktionär öffentlich geäußert und betonte seine extrem bullische Einstellung gegenüber dem Konzern: Anleger müssten sich um die langfristige Entwicklung absolut keine Sorgen machen.
Bob van Dijk, CEO des südafrikanischen Medienkonzerns Naspers, äußerte sich vergangenen Montag öffentlich gegenüber Tencent. „Chinesische Tech-Aktien erlebten ein Blutbad in den letzten Monaten. Ich denke, das hat alles mit dem Handelskrieg zu tun. Dieser ist für niemanden vorteilhaft, aber wenn man einen 10-Jahres-Zeithorizont betrachtet, so ist der Markt da und die Technologie ebenso. Die langfristigen Aussichten für Tencent sind also glänzend“, betonte van Djik.
Er erwarte zudem, dass Tech-Firmen auch in Zukunft weiter unter dem Streit leiden würden, allerdings würde er sich bei Tencent keine großen Sorgen machen, da man hier ein besonders starkes Geschäftsmodell auf dem Heimatmarkt in China habe. „Das Beste steht erst noch bevor“, so van Djik.
Naspers ist mit einer Beteiligung von 31 Prozent größter Einzelaktionär bei Tencent. 2001 investierte man rund 32 Millionen Dollar. Der aktuelle Wert beträgt rund 126 Milliarden Dollar. Ein unfassbar gutes Investment!
Brodelnde Gerüchteküche
Zuletzt verdichteten sich die Gerüchte, dass man offensichtlich plane, das erfolgreichste PC-Spiel aller Zeiten, League of Legends, aufs Smartphone zu bringen. Der Kurs reagierte daraufhin jedoch kaum. Dies zeigt: der Handelsstreit ist zurzeit das dominante Thema.
Kampf mit der 200-Tage-Linie
Auch DER AKTIONÄR ist weiterhin überzeugt von Tencent. Allerdings bleibt die charttechnische Situation weiter angespannt. Die Aktie kämpft zurzeit erbittert mit der 200-Tage-Linie. Sollte sich der Handelskrieg zuspitzen, könnte ein nachhaltiger Bruch des gleitenden Durchschnitts ausstehen. Anleger sollten unbedingt den Stoppkurs bei 35 Euro beachten.