Tencents Ausblick auf steigende Investitionen verunsichert die Anleger. Und jetzt stößt auch noch Großaktionär Naspers Anteile ab.
Tencent lieferte ein starkes Quartal – jedenfalls was das Umsatzwachstum von 51 Prozent angeht. Die Margen dürften jedoch auch in Zukunft weiter schwächeln. Laut Tencent-Vorstand Ma Huateng will der Konzern insbesondere in neue Wachstumssegmente wie Bezahldienste, Kreditvergabe und Versicherungen investieren.
Entsprechend dürften Analysten ihre Gewinnschätzungen für das laufende Quartal anpassen. Die Credit Suisse und die Citigroup haben ihre Schätzungen bereits heruntergestuft – ihre Kursziele jedoch beibehalten. Insgesamt erwarten die Analysten jetzt anstatt einer Bruttomarge im Bereich von 50,5 Prozent nur noch 47,5 Prozent.
Neben dem Kappen der Gewinnerwartung drückt zudem die Ankündigung des Großaktionärs Naspers, Aktien mit einem Volumen von 10,6 Milliarden Dollar zu verkaufen, auf die Kurse. Der Anteil des südafrikanischen Medienkonzerns verringert sich damit von 33,2 auf 31,2 Prozent. Naspers will die freien Mittel nutzen, um selbst zu investieren. Von weiteren Verkäufen will der Konzern jedoch in den nächsten drei Monaten absehen.
Langfristig ändert der Abverkauf nichts an den blendenden Aussichten von Tencent. Den Fokus weiterhin auf Wachstum zu setzen, wird mit Kursverlusten von knapp zehn Prozent zu hart abgestraft. Anleger warten die Reaktionen weiterer Analysten am Freitag ab. Beruhigt sich das Volumen bieten sich womöglich günstige Nachkaufchancen.