Die Deutsche-Telekom-Tochter T-Mobile US rechnet 2022 mit einer branchenweiten Abkühlung der zuletzt weiter starken Zuwächse bei den Neukundenzahlen. Das Wachstum bei den Neukunden werde sich in diesem Jahr ein Stück weit normalisieren, sagte T-Mobile-US-Finanzvorstand Peter Osvaldik bei einer Analystenveranstaltung der US-Bank Citigroup am Donnerstag (Ortszeit), ohne detaillierte Ziele zu nennen. Die T-Mobile-US-Aktie gibt am Vormittag auf der Handelsplattform Tradegate knapp zwei Prozent nach.
Im vergangenen Jahr konnte T-Mobile US im ersten vollen Jahr nach der Sprint-Übernahme laut vorläufiger Daten die Zahl der Neukunden um 5,5 Millionen steigern, damit gewann der Anbieter so viele Verträge hinzu wie noch nie. Als Ziel hatte sich der größte Geschäftsbereich des Bonner DAX-Konzerns zuletzt bis zu 5,3 Millionen neue Kunden nach Abzug von Kündigungen vorgenommen. Mit dem hohen Kundenzustrom übertraf T-Mobile US denn auch die Analystenschätzungen.
In den USA versuchten die Anbieter während des 5G-Netzaufbaus und nach der Fusion von T-Mobile mit Sprint die Kunden zuletzt verstärkt über Verträge zu ködern, die mit subventionierten Gratis-Handys verkauft werden. US-Rivale AT&T hatte im vergangenen Jahr die Zahl der Mobilfunk-Verträge so stark gesteigert wie seit zehn Jahren nicht und netto 3,2 Millionen Kunden hinzugewonnen.
Optimistisch hat sich in dieser Woche die US-Bank JPMorgan zu T-Mobile US gezeigt. In einem Ranking von nordamerikanischer Telekom- und PayTV-Aktien für Januar und das Gesamtjahr 2022 hat JPMorgan die Aktie von T-Mobile US auf "Overweight" mit einem Kursziel von 175 Dollar belassen. Das Papier zählt zu den "Top-Picks" für Januar.
Die Aktien von T-Mobile US und der Deutschen Telekom geben am Freitag allerdings im Zuge der Meldung zunächst etwas nach. DER AKTIONÄR empfiehlt bei beiden Titeln: Geduld bewahren und dabeibleiben. Für konservative Anleger bleibt die Telekom auch dank der hohen Dividendenrendite von rund vier Prozent ein Basisinvestment.
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