Sartorius hat in dieser Woche die Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt. Das Unternehmen steigerte den Umsatz im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um gut sechs Prozent auf knapp 365 Millionen Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um fünf Prozent auf knapp 89 Millionen höher. Die Erwartungen konnte der TecDAX-Konzern damit allerdings nicht ganz treffen. Negative Währungseffekte belasteten. Gleichzeitig wurde die Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr bestätigt. Demnach soll der Konzernumsatz um etwa neun bis zwölf Prozent steigen und die operative Ertragsmarge im Vergleich zum Vorjahreswert von 25,1 Prozent um etwa 0,5 Prozentpunkte zulegen.
An der Börse wurde dies allerdings mit einer leichten Korrektur quittiert. Angesichts der extrem starken Entwicklung seit Jahresbeginn sind diese Gewinnmitnahmen aber auch nicht ungewöhnlich. Das sieht auch der Berenberg-Analyst Scott Bardo so. Das erste Quartal sei zwar gut ausgefallen, habe aber die hohen Markterwartungen trotzdem nicht erfüllt, schrieb er in einer aktuellen Studie. Zudem seien die Unternehmensziele nur bestätigt, aber nicht angehoben worden.
DZ-Bank-Analyst Sven Kürten sieht hingegen in der Bestätigung des Ausblicks zu diesem Zeitpunkt keine Überraschung. Für die etwas unter den Erwartungen liegenden Zahlen im ersten Quartal sei die Sparte Bioprocess Solutions (BPS) verantwortlich. Diese zeichnet für rund 75 Prozent des Umsatzes von Sartorius verantwortlich. Hier werden Einwegprodukte und Equipment für die Produktion von Biopharmazeutika hergestellt. Das Geschäft mit Laborausrüstung (LPS) sei aber leicht besser gelaufen als erwartet, so der Experte.
Deutliches Wachstumspotenzial ergibt sich vor allem im größten Markt für Biopharma- und Laborprodukte in den USA und im wachstumsstärksten Markt Asien, wo insbesondere China eine immer größere Rolle spielt. Ziel ist es, den Umsatz von 1,4 Milliarden im Jahr 2017 bis auf vier Milliarden im Jahr 2025 zu steigern. Die operative Marge soll sich in diesem Zeitraum von zuletzt 25,1 Prozent auf 28 Prozent verbessern.
Trotz des jüngsten leichten Rückgangs ist der mittelfristige Aufwärtstrend bei der Aktie von Sartorius weiter intakt. Anleger lassen ihre Gewinne mit einem Stopp bei 94 Euro weiter laufen. Für interessierte Neueinsteiger sind die Stämme interessant, die deutlich unter den Vorzügen notieren, die im TecDAX gehandelt werden. Die Stämme befinden sich auch im Aktien-Musterdepot des AKTIONÄR.