Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft soll das Procut-Lifecycle-Management von Siemens mithilfe von Augmented- und Mixed-Reality-Lösungen aus dem Hause Teamviewer optimiert werden. Soll heißen: Durch die Kooperation können Kunden von Siemens weltweit ihren Produktentwicklungsprozess verbessern. Die Anleger reagieren im Vorfeld der Q2-Zahlen gelassen.
„Die Zusammenarbeit soll die Leistungsfähigkeit der AR-Plattform TeamViewer Frontline mit der Teamcenter®-Software von Siemens kombinieren, einer führenden Product-Lifecycle-Management-Lösung (PLM) aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Am Ende knüpft Teamviewer damit an bestehende Kooperationen mit SAP und Google an, um das Geschäft mit den AR-Lösungen anzukurbeln.
Ein Blick auf die heutige Kursreaktion und die Kursentwicklung im laufenden Jahr zeigt: Das Vertrauen der Anleger ist nach der desaströsen Entwicklung aus dem Vorjahr noch nicht zurück. Die Aktie notiert knapp über ihrem Jahrestief.
Teamviewer erwartet 2022 eine wachsende Nachfrage nach seinen Lösungen. Insbesondere bei Großkunden (Enterprise) und im schnell wachsenden Bereich der AR-Lösungen sehen Analysten gute Chancen. Aber auch das Geschäft mit kleinen und mittelgroßen Firmenkunden hat demnach Potenzial.
Die nächste Gelegenheit, die Anleger von der Teamviewer-Story zu überzeugen, hat der Vorstand bereits am 3. August, mit der Vorlage der Q2-Zahlen. Während in Europa mit einigen Unwägbarkeiten zu rechnen ist, sollte die Gesellschaft in Amerika auf Kurs sein, hieß es zuletzt bei Warburg Research. Die Billings, also die in Rechnung gestellten Umsätzen der kommenden zwölf Monate, dürften 140 Millionen Euro (erreicht haben. Die bereinigte EBITDA-Marge sollte mit 44 Prozent niedriger ausfallen als im ersten Quartal (51 Prozent). Neben den Billings und der Marge stehen Aussagen zu den zunehmenden Konjunkturunsicherheiten im Fokus.
Das Fazit hat Bestand: Die Erwartung der Investoren ist gering. Die Aktie pendelte zuletzt im Bereich des Jahrestiefs knapp über der 9-Euro-Marke seitwärts. Die ersten Wochen des Jahres haben aber gezeigt, dass positive Nachrichten für Kurssprünge sorgen können. Die Kooperation mit Siemens zählt aber eher nicht dazu. Dennoch würde mit dem nachhaltigen Sprung über die 10-Euro-Marke ein charttechnisches Kaufsignal mit Ziel 11,75 und 13,50 Euro generiert. Ein enger Stopp knapp unter dem Jahrestief sichert gegen größere Rückschläge ab.