In einem von der Zinswende und Rezessionsängsten geprägten Marktumfeld kam die Teamviewer-Aktie bisher nicht wirklich von der Stelle. Frische Impulse dürften die Zahlen zum dritten Quartal am 2. November liefern. Dabei steht vor allem die Jahresprognose im Fokus. So urteilen die Analysten über die Aktie des Softwareunternehmens.
Das aktuelle makroökonomische Umfeld habe dazu geführt, "dass Entscheidungsträger vorsichtiger werden und Investitionen teilweise verschieben", so Vorstandschef Oliver Steil bei der Vorlage der Q2-Zahlen. Teamviewer strebt im Gesamtjahr bei den Billings, das sind die in Rechnung gestellten Umsätzen der kommenden zwölf Monate, mittlerweile nur noch den unteren Wert der aktuellen Prognosespanne von 630 bis 650 Millionen Euro (Vorjahr: 547,6 Millionen Euro) an.
Die restlichen Planungen wurden bestätiogt. Der Umsatz soll um bis zu 15 Prozent auf 565 bis 580 Millionen Euro (Vorjahr: 501,1 Millionen Euro) steigen. Die bereinigte EBITDA-Marge dürfte zwischen 45 und 47 Prozent liegen.
Erste Analysten stellen ein Erreichen der Planvorgaben bereits in Frage. Zuletzt hat es zudem eine Reihe von Kurszielsenkungen gegeben. Heute senkt Morgan Stanley („Equal-Weight“) sein Ziel von 12,85 auf 10,50 Euro. Im Schnitt sehen die Experten die Aktie aber erst bei 13,22 Euro fair bewertet – daraus resultiert ein Kurspotenzial von 60 Prozent.
Teamviewer agiert im Vergleich zu anderen Softwareunternehmen mit sehr hohen Margen, generiert solide Cashflows und ist auf dem aktuellen Niveau mittlerweile recht günstig bewertet. Doch noch ist das Vertrauen der Anleger nach der desaströsen operativen Entwicklung aus dem Vorjahr nicht zurück. Die zaghaften Versuche der Bullen wurden im angeschlagenen Marktumfeld bisher immer wieder abverkauft. Bleibt der Vorstand Anfang November bei der Jahresprognose, dürfte die Aktie den nächsten Comeback-Versuch starten.