Take-Two hat mit der NFL das erste Mal seit 2004 einen Vertrag über ein non-Simulation Videospiel mit offiziellen Lizenzen der US-amerikanischen Football-Liga geschlossen. Damit stößt Take-Two empfindlich in die Sportspiele-Vorherrschaft von Electronic Arts vor. Die Take-Two-Aktie geht mit 7,83 Prozent aus dem gestrigen Handel, vorbörslich wird dieser Gewinn mit einem Minus von knapp sechs Prozent jedoch fast wieder negiert.
Zwar behält EA mit seinen Madden-Games die exklusiven Rechte für Football-Simulationen, aber Take-Twos 2004 erschienenes NFL 2K5 (mit NFL-Lizenz) wird von vielen Spielern als das bisher beste Football-Game angesehen. Die Spieleschmiede bringt jedes Jahr ein NBA 2K Basketballspiel heraus, dass neben EAs Fifa stets die besten Bewertungen im Sportspiele-Sektor erhält.
Durch den Deal hat Take-Two wieder den Fuß in der Tür und kann so sein Lineup und damit die Umsätze aufstocken. Analysten gehen von zwei bis drei Millionen Einheiten aus, welche der Spielekonzern von den neuen Football-Games verkaufen könnte. Damit wäre der Impact des Titels eher klein, meint Stephens-Analyst Jeff Cohan. Dennoch wird die Entwicklung positiv bewertet. Das Analysehaus Stephens behält seine Kaufempfehlung und den Zielpreis von 120 Dollar bei.
Mit dem Lizenzdeal kann Take-Two neue Zielgruppen erschließen und womöglich Football-begeisterte Gelegenheitsspieler ansprechen. Dazu knüpft das Software-Haus an seinen guten Ruf als Entwickler hochkarätiger Sportspiele an. Durch diese Reputation hat sich die NFL auch dazu entschlossen, den Deal einzugehen.
Der Onlineumsatz und die digitalen Services sind für Take-Two zu wichtigen Umsatzstützen geworden. Ganz angenehm: Insbesondere im Sportspiele-Sektor ist man dazu in der Lage, durch Pay-to-Win-Zusatzinhalte neben dem eigentlichen Kaufpreis noch weitere Dollar aus den Taschen der Spieler zu ziehen. In vielen Spiele-Genres absolutes No-Go – bei Sportspielen ok.
Nun will man sein Portfolio erweitern, um weiteres Wachstum zu schaffen. Im Branchenvergleich steht die Aktie mit einer Jahresrendite von 18,76 Prozent noch gut da, aber die Portfoliodiversifizierung ist überfällig, denn noch immer ist der Konzern zu abhängig von einigen wenigen Veröffentlichungen.
Dennoch bricht der Chart aktuell aus einer soliden Seitwärtsbewegung unter die 200-Tage-Linie aus und notiert nun um die Unterstützung bei rund 100 Euro. DER AKTIONÄR empfiehlt vorerst abzuwarten und den Stopp bei 86 Euro zu beachten.