Goldman Sachs zieht bei der Aktie von Super Micro die Reißleine. Die Analysten stufen sie auf „Verkaufen“ ab und warnen vor schrumpfenden Margen, wachsender Konkurrenz und einem ungünstigen Verhältnis von Chance und Risiko. Das Kursziel liegt nur noch bei 32 Dollar.
Die Investmentbank Goldman Sachs stuft die Aktie von Super Micro Computer (SMCI) von „Neutral“ auf „Verkaufen“ herab. Das Kursziel sinkt von 40 auf 32 US-Dollar – ein mögliches Minus von 24 Prozent gegenüber dem letzten Schlusskurs. Analyst Michael Ng sieht ein ungünstiges Verhältnis von Chance und Risiko: Die Bewertung sei nach der starken Rally zu hoch, gleichzeitig wachse der Margendruck.
Die SMCI-Aktie hat seit Jahresbeginn bereits um 38 Prozent zugelegt und ist damit laut Goldman Sachs die am besten gelaufene Hardware-Aktie in deren Coverage. Doch nun sehen die Analysten die Risiken klar überwiegen.
Im Fokus steht der hart umkämpfte Markt für KI-Server. Super Micro war dort früh stark positioniert und überzeugte einer guten Performance. Doch genau diese Führungsrolle sieht Goldman Sachs in Gefahr. Immer mehr Wettbewerber investieren in ähnliche Produkte – getrieben vom enormen Marktpotenzial. Die Folge: Weniger Differenzierung, steigender Preisdruck. Goldman rechnet daher mit sinkenden Bruttomargen. Zuletzt lagen sie bei knapp zwölf Prozent.
Noch in der Vorwoche hatte JPMorgan SMCI hochgestuft, nachdem regulatorische Unsicherheiten geklärt waren. Jetzt kontert Goldman mit einem klaren Negativszenario. Die Reaktion folgt prompt: Im vorbörslichen Handel verliert die Aktie rund drei Prozent und ist damit der zweitschwächste Wert im S&P 500.
Für SMCI liegen derzeit sechs Kaufempfehlungen, neun Halte-Ratings und zwei Verkaufsempfehlungen vor. Viele Analysten haben das Rating durch den Bilanzskandal ausgesetzt. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten beträgt rund 57 Dollar. Goldman liegt mit seiner Prognose deutlich darunter und sendet damit ein klares Warnsignal an Anleger.
Super Micro bleibt riskant. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Finger weg!