Süßes oder es gibt Saures! Am kommenden Montag ist Halloween. Dann ziehen wieder nicht nur hierzulande Millionen kleiner Quälgeister abends von Haustür zu Haustür, um die Bewohner auf der Jagd nach Süßigkeiten vor die Wahl zu stellen. Doch nicht nur der Nachwuchs fiebert dem Ereignis entgegen, auch an der Börse freut man sich auf Halloween, denn: Historisch betrachtet ist der Zeitraum ab November über den Winter der renditeträchtigste im gesamten Börsenjahr. Die statistische Signifikanz im Performance-Vergleich ist so groß, dass sie sogar eine eigene Bezeichnung trägt: Halloween-Effekt.
Für eine groß angelegte Studie werteten die Forscher Cherry Zhang und Ben Jacobsen mehr als 60.000 Monatsdaten aller Aktienmarktindizes weltweit aus und kamen dabei zu dem Ergebnis, dass die Rendite von November, also ab Halloween, bis April die Phase von Mai bis Oktober um 4,2 Prozent übertrifft. Überraschend ist dabei weniger die Outperformance, die seit vielen Jahren bekannt ist und von den Forschern nur noch einmal bestätigt wurde, sondern die nahezu universelle Gültigkeit über sämtliche Börsen hinweg. Egal ob in New York, Frankfurt, Paris oder Tokio: Ab Halloween lässt sich mit Aktien gutes Geld verdienen.
Miese Stimmung, gute Zahlen
Die Frage, ob sich historische Muster angesichts hoher Inflation, drohender Rezession und Krieg in Europa 2022 fortsetzen, ist verständlich. Andererseits kennt die Vergangenheit etliche Krisen, denen die Märkte letztlich trotzten. Weshalb nicht auch in diesem Jahr? Zumal sich der ausklingende Oktober für Investoren bislang geradezu spektakulär entwickelt hat. Binnen 30 Tagen schoss etwa der Dow Jones Index um mehr als zwölf Prozent in die Höhe. Für den DAX ging es im selben Zeitraum um immerhin rund zehn Prozent nach oben. Ein Grund für die weit überdurchschnittlichen Zuwächse: die Q3-Ergebnissaison, die bislang zwar einerseits die wirtschaftlichen Probleme widerspiegelt, jedoch keineswegs so schlecht läuft wie zuvor befürchtet. Oder wer hätte damit gerechnet, dass SAP stark bei der Cloud wächst und die Deutsche Bank einen Milliardengewinn ausweist?
DER AKTIONÄR ist überzeugt, dass die Q3-Saison weitere positive Überraschungen bereithält. In der aktuellen Titelstory spielt die Redaktion diese Überraschungskarte, indem sie Unternehmen gescreent hat, deren Q3-Zahlen zur Veröffentlichung anstehen und bei denen das Chance-Risiko-Verhältnis günstig erscheint. Um es dennoch klar zu sagen: Bei den empfohlenen Trades handelt es sich um Spekulationen. Anleger brauchen starke Nerven. Das gilt umso mehr, da DER AKTIONÄR zur Renditemaximierung Faktor-Zertifikate einsetzt. Diese sollten am Tag vor der Veröffentlichung der Zahlen gekauft werden. Die Termine hierfür finden Sie in der Tabelle auf Seite 22. Wenn Sie sich jetzt an die „Monster-Trades“ des AKTIONÄR erinnert fühlen – richtig. Der Unterschied: Durch die Faktor-Zertifikate bleibt der Hebel für die Anleger konstant, zudem spielt die Volatilität (wie etwa bei Optionsscheinen) keine Rolle. Für welche Unternehmen das Motto „Wer wagt, gewinnt“ lautet, lesen Sie auf den nächsten Seiten.