Die 3D-Druck-Branche befindet sich weiter in Bewegung. Nachdem in Deutschland der 3D-Metall-Druck-Spezialist SLM Solutions vom japanischen Optoelektronik-Konzern Nikon geschluckt wurde, bahnt sich ein weiterer möglicher Unternehmenszusammenschluss an. Der amerikanisch-israelische Player Stratasys hat ein Übernahmeangebot erhalten.
Bieter ist Nano Dimension aus Israel mit einem Listing an der Tech-Börse Nasdaq (Ticker-Symbol: NNDM), der bereits großer Stratasys-Aktionär ist. Der Wettbewerber ist laut einer Pressemitteilung bereit, 18 Dollar je Stratasys-Aktie in bar auf den Tisch zu legen, womit das Unternehmen mit gut 1,2 Milliarden Dollar bewertet wird. Zum Vergleich: Die Aktie von Stratasys ging am Donnerstag mit einem Minus von 1,9 Prozent auf 14,01 Dollar aus dem Handel. Die Prämie ist also überschaubar.
Stratasys werde das Angebot von Nano Dimension nun sorgfältig prüfen und bewerten. Die Börse reagiert indes bereits: Vor US-Börseneröffnung notiert die Aktie von Stratasys 14 Prozent im Plus. Das Papier von Nano Dimension büßt hingegen rund drei Prozent ein. Interessant: Der potenzielle Aufkäufer bringt derzeit selbst lediglich 800 Millionen Dollar auf die Börsenwaage.
Die 3D-Druck-Branche hat zuletzt wenig Aufmerksamkeit erlangt. Und das, obwohl die Technologie angesichts von fragilen Lieferketten und zunehmender Fachkräfteprobleme eine vielversprechende Zukunft vor sich hat. Mit dem Übernahmeangebot könnte der Sektor zumindest kurzfristig wieder Impulse erhalten. Interessierte Anleger sollten vorerst bei Stratasys und Nano Dimension die Füße still halten und die weiteren Entwicklungen beobachten.