Steinhoff bleibt die Zocker-Aktie Nummer 1 in Deutschland. Auch wenn die Sanierung klappt: Jüngste Statistiken zeigen, wie umkämpft das Geschäft mit Möbeln ist.
Die Zeiten, in denen die klassischen Möbelhäuser florierten, sind vorbei. Auch in diesem Sektor hat das Internet für große Umbrüche gesorgt. Immer mehr Menschen bestellen ihre Möbel online.
Laut Schätzungen von Statista werden allein die Deutschen bis 2022 knapp 8,8 Milliarden Euro im Internet für Möbel ausgeben. 2016 waren es gerade einmal 4,6 Milliarden Euro.
Der stationäre Handel versucht diese rasante Entwicklung mit einer Prospektflut und einer ausufernden Rabattpolitik aufzuhalten. Jede Woche übertreffen sich die Möbelhäuser mit Preisnachlässen. Der Erfolg ist überschaubar. Gerade die jüngere Zielgruppe ist mit solchen Aktionen kaum zu erreichen.
Online-Möbelhandel wächst rasant
Quelle: Statista
Rasanter Absturz
Zudem dürfte der Bilanzskandal um Steinhoff das Vertrauen der Kunden in die Branche erschüttert haben. Der Konzern hatte vor elf Monaten Bilanzunregelmäßigkeiten einräumen müssen. Die Aktie notiert seitdem auf Penny-Stock-Niveau.
Nun kämpft Steinhoff ums Überleben. Am Mittwoch gab es Medienberichte, nach denen der Konzern den Verkauf von Immobilien innerhalb der französischen Möbelkette Conforama plane. Der Wert des Portfolios betrage etwa 800 Millionen Euro. Die Immobilien würden außerhalb der europäischen Immobilien-Tochter Hemisphere gehalten, die Vermögenswerte im Rahmen einer Umschuldungsvereinbarung verkauft.
Nach wie vor hohes Risiko
Ein Befreiungsschlag für Steinhoff ist das nicht. Bei Steinhoff gibt es etliche Belastungsfaktoren, unter anderem die Milliardenklage der Anleger. Die Aktie wird wohl noch länger ein Spielball der Zocker bleiben.