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Steinhoff: Personalwechsel – fliegt bald der Chef raus?

Steinhoff: Personalwechsel – fliegt bald der Chef raus?
Foto: Getty Images
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Lars Friedrich 05.04.2023 Lars Friedrich

Es geht weiter abwärts für den Steinhoff-Kurs. Gerade mal 1,1 Euro-Cent kostete eine Aktie zuletzt noch. Womöglich sind die Anteile selbst damit aber noch zu teuer bezahlt – denn es droht der Totalverlust, nachdem Steinhoff ein Restrukturierungsverfahren nach niederländischem Recht (WHOA) durchsetzen will. Erst mal gibt es aber personelle Neubesetzungen.

Nach dem Ausscheiden von Peter Wakkie, das bereits vor der bemerkenswerten Hauptversammlung klar war, hat Steinhoff heute gemeldet, dass Paul Copley den Posten als Deputy-Chairperson übernehmen wird. Zuvor war auf der Hauptversammlung David Pauker als Personalvorschlag von den Aktionären abgelehnt worden. Die Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) hatte ihre Ablehnung folgendermaßen begründet: „Herr Pauker ist bereits seit mehreren Jahren bei Steinhoff als Aufsichtsratsmitglied tätig und hat die bisherige inakzeptable Linie der Gesellschaft mitgetragen. Aus Aktionärssicht kann kein Vertrauen darauf bestehen, dass Herr Pauker seine Arbeit im Interesse der Aktionäre macht. Eine Wiederwahl ist daher ausgeschlossen.“

Nun hat sich Steinhoff also für Copley entschieden – ebenfalls jemand, der bereits seit Jahren für Steinhoff tätig ist.

Außerdem wird Sarah Radema (niederländische Anwältin) ihren Posten als Company Secretary aufgeben. Dafür kommt mit Nicholas Lewis ein in Südafrika zugelassener Anwalt, der Steinhoff bereits seit 2017 berät.

Spannend wird aber vor allem, ob Steinhoff-Chef Louis du Preez (Foto oben) und sein Team noch eine lange Zukunft als Führungskräfte bei Steinhoff haben. Die SdK, die auf der Hauptversammlung mehr als 50 Prozent der Stimmen hinter sich vereinen konnte, hat jedenfalls bereits mehrfach deutlich gemacht, wie unzufrieden sie mit du Preez und Co ist. Sollte es kein Einlenken von Steinhoff und den Gläubigern geben, könnte die SdK schon bald versuchen, die amtierende Unternehmensführung abzusägen.

Steinhoff (WKN: A14XB9)

Es gibt diverse Punkte, die bei Steinhoff und den Gläubigern in den vergangenen Monaten Fragen aufgeworfen haben. Wie sehr die SdK am Ende die Interessen von Anlegern bei der von einem Milliarden-Bilanzskandal schwer erschütterten Retail-Holdinggesellschaft durchsetzen kann, ist völlig offen. Das Totalverlustrisiko ist enorm.

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