Während viele Börsianer den Vatertag feierten, sorgte die Bestätigung von Bilanz-Unregelmäßigkeiten durch eine weitere Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für neue Tiefstände beim Möbelkonzern Steinhoff. Weiterer Abschreibungsbedarf wird nicht mehr ausgeschlossen. Am Freitag setzt sich die Talfahrt der Steinhoff-Aktie fort.
Steinhoff hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) die von dem Beratungsunternehmen Deloitte festgestellte Unregelmäßigkeiten bei der Bewertung bestimmter nicht-südafrikanischer Vermögenswerte bestätigt haben. Deren Wert war ursprünglich im Größenbereich von sechs Milliarden Euro geschätzt worden. Nun rechnet der um sein finanzielles Überleben kämpfende Möbel-Konzern mit zusätzlichen Wertminderungen. Dieser Umfang werde derzeit noch berechnet, hieß es.
Die in den vergangenen Monaten im Zuge eines Bilanzskandals zum "Pennystock" verkommene Aktie fiel im dünnen Feiertagshandel in ersten Reaktionen zeitweise bis auf das neue Rekordtief bei 0,115 Euro und erholte sich im Tagesverlauf nur wenig. Am Freitag rutschte der ehemalige MDAX-Wert weiter auf 0,11 Euro ab. DER AKTIONÄR rät weiterhin von einem Engagement ab. Auch der Verkauf der Billigmöbel-Kette Poco an XXXLutz brachte keine Wende. Die Hoffnung auf ein Wunder mit der Wiedergeburt der ehemaligen Poco-Mutter schwindet weiter.