Kein Tag, ohne dass die Steinhoff-Aktie weit vorne in den Most-Wanted-Listen der Broker landet. Auch hartgesottene Zocker sollten gewarnt sein: Die Performance der vergangenen Wochen ist katastrophal.
Im Juli keimte Hoffnung auf. „Fiasko erst einmal abgewendet“, schrieb damals DER AKTIONÄR. „Einen Tag vor Verstreichen der Frist konnte Steinhoff seine Gläubiger von einer Verlängerung der Schonfrist überzeugen.“ Doch es war klar: Die Probleme waren nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.
Die Zocker sahen das anders, die Aktie ging durch die Decke. Innerhalb kurzer Zeit verdreifachte sie sich im Wert.
Wer damals auf den rollenden Zug aufsprang, in der Hoffnung, jetzt werde alles gut oder wenigstens vieles besser bei Steinhoff, irrte sich gewaltig. Seit Anfang Juli hat sich der Aktienkurs halbiert.
Seitdem Steinhoff im Dezember 2017 Bilanzunregelmäßigkeiten einräumen musste, hat die Aktie 97 Prozent eingebüßt.
Geduld gefragt
Laut Maximilian Weiss, Rechtsanwalt bei der Kanzler Andreas Tilp, werden ehemalige Steinhoff-Aktionäre viel Geduld mitbringen müssen. Der Schadensersatz-Prozess wird laut dem Experten wohl drei bis fünf Jahre dauern. „Im Falle eines Vergleichs auch weniger.“
Wer in Zukunft profitieren wolle, „sollte sich allerdings jetzt bei TILP registrieren und seine Unterstützung erklären, da jetzt die Phase ist, in der die entscheidenden Weichen gestellt werden“.
Die vorläufige Schadensersatzsumme beläuft sich auf zwölf Milliarden Euro. Dass es am Ende sogar mehr werden, glaubt Weiss nicht.
Hohes Risiko
Die Black Box Steinhoff wird wohl noch länger eine Zockeraktie bleiben.