Das Interesse an Steinhoff ist auch zehn Monate nach der Skandalmeldung immer noch groß. Nach dem Kurssturz der vergangenen Tage greifen am Freitag erste Zocker wieder zu. Warum eigentlich?
Steinhoff bleibt Deutschlands Zocker-Aktie Nummer 1. Die Aktie taucht immer wieder in den Listen der am gefragtesten Aktien in Deutschland auf. Auch am Freitag. Die Aktie gewinnt am Vormittag ein knappes Prozent und macht einen Teil der heftigen Verluste der Vortage wett.
Die Lage bei Steinhoff ist unverändert: Man weiß immer noch sehr wenig über das Unternehmen. Sind die Kunden treu geblieben oder kaufen sie aufgrund der Unsicherheit ihre Möbel woanders? Wie wirkt sich die Klage aus? Das vorläufige Klagevolumen der geschädigten Anleger beläuft sich auf zwölf Milliarden Euro. Die Anwaltskanzlei Tilp, die eine Sammelklage gegen Steinhoff anstrebt, schätzt im Gespräch mit dem AKTIONÄR die Prozessdauer auf drei bis fünf Jahre.
Jooste warnte Freunde
Am Mittwoch kam heraus, dass Markus Jooste, der frühere CEO von Steinhoff, offenbar Freunde vor dem Kurseinbruch gewarnt hat. Dies gehe aus einer SMS von seinem Handy hervor, in die die Nachrichtenagentur Bloomberg Einsicht hatte.
Die Nachricht wurde um den 30. November an zumindest zwei Personen verschickt, und in ihr erklärte Jooste, dass nicht weiter spezifizierte schlechte Nachrichten bevorstünden, schreibt Bloomberg.
Finger weg
Keiner kann seriös sagen, wie es mit Steinhoff weitergeht. Der Titel, der seit der Skandalmeldung im Dezember 98 Prozent verloren hat, bleibt eine Zockeraktie.