Seit zehn Monaten wissen die Anleger, dass Steinhoff in massiven Schwierigkeiten steckt. Positive Meldungen gab es seitdem kaum. Fast alles ist ungewiss. Den Zockern ist es egal.
Es ist schon absurd, was sich derzeit bei Steinhoff abspielt. Da meldet die US-Tochter Mattress Firm in den USA Insolvenz an – und was passiert mit der Steinhoff-Aktie? Sie steigt um acht Prozent. Ob die Zocker einen Sinn für Steinhoff sehen? Wohl kaum.
Unter dem Gläubigerschutz will Mattress etliche Filialen schließen, in den kommenden Tagen bereits 200 Filialen. In den kommenden 45 bis 60 Tagen soll ein Maßnahmenkatalog stehen.
Mattress war 2016 von Steinhoff für umgerechnet 3,4 Milliarden Euro übernommen worden. Der Matratzenhändler zählte zuletzt 3.300 Filialen.
Milliardenklage
Steinhoff will Ende des Jahres die testierte Bilanz für das abgelaufene Geschäftsjahr vorlegen. Im Januar kommt dann der Bericht fürs laufende Jahr. Dann wird man wissen, in welchem Maß die Kunden trotz Krise Steinhoff die Treue halten oder ob – aus Angst vor der Pleite – woanders kaufen.
Selbst wenn ersteres zutrifft, sind die Probleme für Steinhoff längst nicht aus der Welt. Dem Unternehmen kommt eine Schadenersatzklage in Milliardenhöhe zu. Laut Süddeutscher Zeitung sind mehr als 60 Personen und Unternehmen verklagt, darunter frühere Manager und mehrere beteiligte Firmen. Das vorläufige Klagevolumen liegt bei etwa zwölf Milliarden Euro.
Risiko ist sehr hoch
Steinhoff bleibt eine Black Box. Meldungen wie die über Matress Firm könnten auch in den kommenden Wochen ausreichen, dass sich die Zocker wieder auf den Penny Stock stürzen. Seriöse Anleger lassen angesichts des immensen Risikos die Finger von der Aktie.