Besser spät als nie: Siemens will einen eigenen Risikokapitalgeber gründen. Unter der Flagge der "Innovations AG" sollen Start-ups gefördert werden.
Wie der Spiegel berichtet, sollen auch Siemens Mitarbeiter mit eigenen Projekten gefördert werden. Der Clou: Sie erhalten weiter ein Mindestgehalt und eine Kapitalbeteiligung an ihrer Firma. Ist das Unternehmen erfolgreich, können sie es an Siemens verkaufen. Scheitert der Gründer, müsse er den Technologie-Konzern verlassen.
Schutz vor aggressiven Investoren
Um keinen Trend in seinen Geschäftsfeldern zu verpassen, gründet Siemens einen eigenen Beirat. Experten wie der Physiknobelpreisträger Steven Chu, ehemals US-Energieminister, und der ehemalige Infosys-Chef Kris Gopalakrishnan sollen Mitglieder dieses Gremiums sein. Grund: Mit Hilfe der Fachleute will sich der Technologie Konzern vor Angriffen aggressiver Investoren schützen. Siemens CEO Joe Käser sagte gegenüber dem Spiegel: "Wenn unsere Performance nicht stimmt, werden sie irgendwann kommen, da bin ich mir ganz sicher."
Aktie weiter im Aufwärtstrend
Dem Aktienkurs von Siemens hat diese Ankündigung jedenfalls nicht geschadet. Im Gegenteil: Die Aufholjagd seit August, als das Papier noch bei 78 Euro stand, setzt sich weiter fort. Derzeit steht sie bei gut 97 Euro. Die britische Investmentbank HSBC hatte vor kurzem die Einstufung für Siemens nach Zahlen zum vierten Geschäftsquartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 102 Euro belassen. Ein wenig Luft nach oben ist also noch drin.