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Foto: Sixt
14.09.2022 Michael Schröder

Starker Sommer: Sixt erhöht Gewinnprognose - Trendwechsel oder Strohfeuer?

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Sixt Vz.

Der Sixt-Vorstand hat nach der wichtigen Sommerferien-Saison noch einmal den Taschenrechner gezückt und bei der Jahresprognose einen Schnaps draufgelegt. Beide Aktiengattungen können die jüngste Talfahrt stoppen. Doch reicht im aktuellen Marktumfeld die Kraft für einen nachhaltigen Trendwechsel?

Mobilitätsdienstleister Sixt erwartet nunmehr für das Geschäftsjahr 2022 einen Konzernumsatz zwischen 2,8 Milliarden und 3,1 Milliarden Euro (bisher: deutlich über 2,28 Milliarden Euro) und ein Ergebnis vor Steuern (EBT) zwischen 500 Millionen und 550 Millionen Euro (zuletzt: am oberen Ende der prognostizierten Spanne von 380 Millionen bis 480 Millionen Euro).

Gründe für diese erfreuliche Entwicklung sind insbesondere die Geschäftsentwicklung im August sowie die sich abzeichnende Entwicklung für September, die beide erheblich über den bisherigen Erwartungen liegen. Maßgeblich hierfür waren insbesondere die deutlich über den Erwartungen liegende starke Nachfrage in Europa und den USA, das sehr positive Marktpreisniveau, das über den historisch hohen Vorjahreswerten liegt, sowie die Entwicklung des Wechselkurses für den Dollar.

So weit, so gut. Doch wie geht es weiter? Die Reiselust war in diesem Sommer nach der pandemiebedingen Zwangspause extrem groß. Mit Blick auf die hohen Rechnungen und steigenden Lebenshaltungskosten dürfte der Reisedrang zumindest im kommenden Jahr wieder spürbar nachlassen.

Unter der Annahme, dass die vorherrschende Autoknappheit bis 2023 anhält, sollten die derzeit hohen Mietwagenpreise zwar zurückkommen, allerdings nicht einbrechen. Sixt dürfte mit seinem Premium-Ansatz und dem stärkeren Fokus auf vermögende Kunden widerstandsfähiger sein als seine Wettbewerber.

Ebenfalls positiv: Die Investitionen in die Internationalisierungs- und Digitalisierungsstrategie samt der Premium-Mobilitätsplattform Sixt ONE mit ihren Autovermietungs-, Taxi-, Mitfahr-, Chauffeur-Dienste und Sharing-Lösungen dürften sich immer mehr rentieren. Und auch die Expansion in die USA bietet mittelfristig weiteres Wachstumspotenzial. Mit einem Marktanteil von nur 2,6 Prozent im Jahr 2021 (2019: 1,7 Prozent) ist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch viel Raum zum Wachsen.

Sixt Vz. (WKN: 723133)

Selbst wenn das KGV bei rückläufigen Gewinnen im kommenden Jahr von aktuell 8 auf 10 steigen würde, kann man bei den Vorzugsaktien von einer günstigen Bewertung sprechen. Zudem lockt bei den Vorzügen eine Dividendenrendite von 6,5 Prozent. In dem von Rezessionsängsten geprägten Marktumfeld sollten Anleger mit Weitblick vor einem Einstieg dennoch erst eine nachhaltige Stabilisierung der Aktie abwarten.

Hinweis auf Interessenkonflikte: Sixt-Vorzugsaktien und Derivate auf Sixt befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.

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