Der Chemiekonzern Lanxess will sein Geschäft rund um Materialschutz- und Konservierungsmittel mit einer weiteren Milliarden-Übernahme in den USA ausbauen. Für rund 1,3 Milliarden US-Dollar (1,1 Milliarden Euro) soll das Microbial-Control-Geschäft des Herstellers von Duftstoffen und Aromen IFF gekauft werden, wie die Kölner am Dienstag mitteilten.
Lanxess-Chef Matthias Zachert sieht den Konzern damit auf dem Weg zu einem der weltweit größten Anbieter antimikrobieller Schutzprodukte. Der Kaufpreis soll über die Ausgabe von Anleihen finanziert werden. Zudem wird das aktuell ausgesetzte Aktienrückkaufprogramm nicht fortgeführt werden.
Der Anbieter von antimikrobieller Wirkstoffen für Materialschutz, Konservierungs- und Desinfektionsmittel beschäftigt den Angaben zufolge rund 270 Mitarbeiter und betreibt zwei Produktionsanlagen an den US-amerikanischen Standorten St. Charles (Louisiana) und Institute (West Virginia). In einem durchschnittlichen Jahr erziele der Bereich einen Umsatz von rund 450 Millionen Dollar sowie ein operatives Ergebnis (Ebitda) von etwa 100 Millionen Dollar, hieß es weiter.
Die Übernahme soll bereits im ersten Jahr nach Abschluss einen Gewinnbeitrag liefern. Binnen vier Jahren erwartet Lanxess dann durch Einsparungen im Zusammenhang mit dem Kauf einen zusätzlichen operativen Gewinn von rund 35 Millionen Dollar.
Für Aufsehen sorgt bei Lanxess auch die Beteiligung am Lithium-Spezialisten Standard Lithium. Wie im Juni bekannt wurde, ist der Spezialchemiekonzern bei seinem Projektpartner Standard Lithium als Anteilseigner eingestiegen. Ein 2019 gegebener Kredit von Lanxess wurde in knapp 6,3 Millionen Aktien sowie gut 3,1 Millionen Optionen für weitere Papiere gewandelt.
DER AKTIONÄR sieht für den stark aufgestellten Spezialchemiekonzern weiter mittel- bis langfristig reichlich Aufwärtspotenzial. Anleger können beim MDAX-Titel deshalb nach wie vor einsteigen. Der Stopp sollte bei 48,00 Euro platziert werden. Das Lithium-Thema sorgt für Zusatzfantasie.
(Mit Material von dpa-AFX)