Ungeachtet der Folgen der Coronavirus-Pandemie treibt Volkswagen seine Transformation weiter voran. So plant der Konzern bei der Premium-Tochter Audi die vollständige Kontrolle zu übernehmen. Dies soll einer Unternehmensmeldung zur Folge mittels eines aktienrechtlichen Squeeze-Out-Verfahrens geschehen.
Wie der Volkswagen-Konzern bereits am 28. Februar über seine Tochtergesellschaft Audi kommunizierte, plant die Volkswagen AG die Übernahme aller Audi-Aktien. Grund hierfür ist die Neuordnung von Kompetenzen innerhalb des VW-Konzerns. So soll Audi zukünftig die Führung der Forschung & Entwicklung innerhalb des Konzern-Verbands übernehmen.
Aktuell werden noch 0,36 Prozent aller Audi-Aktien an der Börse gehandelt. Durch einen aktienrechtlichen Squeeze-Out will VW diesen Anteil nun auf sich übertragen. Folglich verschwindet die Aktie in naher Zukunft von den Kurszetteln. Die Audi-Kleinaktionäre erhalten dafür jedoch eine "angemessene" Barabfindung. Wie hoch diese Ausfallen wird, ist allerdings noch unklar.
Die ordentliche Hauptversammlung der AUDI AG, die auf einen unbestimmten Termin im Juli oder August verschoben wurde, muss dem Vorhaben noch zustimmen. Die Volkswagen AG hält derzeit 99,64 Prozent aller Audi-Aktien hält.
Trotz des Squeeze-Out behält die Audi AG ihre kapitalmarktfähige Rechtsform der Aktiengesellschaft bei und auch die Mitbestimmungen der Beschäftigen bleibt unangetastet, so Peter Mosch, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Audi AG und Gesamtbetriebsratsvorsitzender.
An der Börse kam die Nachricht gut an, So kletterte die Aktie auf ein neues Rekordhoch 1050 Euro. Inzwischen ist das Papier zwar etwas zurückgekommen, konnte seit Jahresanfang dennoch um 19,4 Prozent zulegen.
Wie hoch die Prämie für die Audi-Kleinaktionäre letztlich ausfällt ist weiter unklar. Wer investiert ist, gibt kein Stück aus der Hand.