Die SpVgg Unterhaching hat einen glänzenden Start auf dem Börsenparkett hingelegt. Die Aktie des Drittligisten beendete den Handel am gestrigen Dienstag mit einem Plus von 24 Prozent. Der erste Kurs lag bei 8,20 Euro. Im Hoch notierte die Aktie sogar mit einem Plus von 35 Prozent. Aktuell notiert das Papier bei 12,65 Euro. Lohnt sich noch der Kauf der Aktie?
Die SpVgg Unterhaching hat das Börsenparkett betreten. Innovativ oder verrückt? Vielleicht von allem etwas. Sei's drum. Jedenfalls wird die SpVgg Unterhaching nach Borussia Dortmund der zweite deutsche Fußballballclub, der in Deutschland an der Börse notiert.
Der Börsenstart der SpVgg hätte nicht besser laufen können. Die Aktie des Drittligisten liegt am Mittwochmorgen bei 12,65 Euro und damit über 56 Prozent über dem Ausgabepreis von 8,10 Euro.
Der erste Kurs an der Börse München lag bei 8,20 Euro. Im Anschluss startete die Rallye, nachdem offenbar viele unlimitierte Kauforders in dem engen Markt auf wenig Angebot trafen. Bei Kursen um 12,80 Euro setzten dann erste Gewinnmitnahmen ein.
Bis zum vergangenen Freitag konnten Fans und Investoren Haching-Aktien zum Festpreis von 8,10 Euro zeichnen. Dabei wurden 332.469 Aktien verkauft. Die SpVgg nahm dadurch rund 2,7 Millionen Euro ein.
"Unser Ziel, die Aktie der Spielvereinigung Unterhaching möglichst breit zu streuen, haben wir mit dem Börsengang voll und ganz erreicht", sagte am Morgen Geschäftsführer Manfred Schwabl.
Mit dem Geld aus dem Börsengang will der Münchner Vorstadtclub innerhalb von drei Jahren in die 2. Liga aufsteigen.
Das Kalkül der Hachinger ist einfach: Der sportliche Unterschied zwischen Liga 2 und Liga 3 ist nicht so groß. Enorm ist aber die Differenz bei den TV-Geldern: Während sich die Drittligisten in dieser Saison mit 1,3 Millionen Euro begnügen müssen, winken eine Fußball-Etage höher zehn Millionen Euro. Auch die Zuschauer- und Sponsoreneinnahmen würden im Aufstiegsfall zulegen. Dies macht die Aktie einerseits sicherlich zu einer spannenden Wette.
Heißt: Bei der SpVgg Unterhaching ist Geduld gefragt. Gerade in der laufenden Saison der 3.Liga dürfte der Aufstieg angesichts dreier starker Absteiger aus der 2. Liga sowie ambitionierter Traditionsklubs wie Kaiserslautern, Eintracht Braunschweig oder Hansa Rostock sehr schwierig werden.
Denn die finanziellen Daten sind eher trist: Der Verein schreibt aktuell tiefrote Zahlen. Rund fünf Millionen Umsatz, 4,75 Millionen Euro Miese.
Sprich: Wie Vorstand Schwabl im Interview mit dem Kicker kürzlich selbst einräumte, ist eine wirtschaftlich gesunde Vereinsführung unterhalb der 2. Liga nicht möglich.