Übernahmen sind gerade im Biotech-Sektor keine Seltenheit. Im November letzten Jahres riss sich beispielsweise Novo Nordisk den RNAi-Spezialisten Dicerna unter den Nagel. In diesem Forschungsbereich wird auch gern Alnylam zum erweiterten Kreis der Übernahmekandidaten gezählt – die Spekulationen um das Unternehmen reißen indes nicht ab.
Laut SeekingAlpha hat Alnylam ein Investorenevent mit Guggenheim kurzfristig abgesagt. Das sorgt für neue Gerüchte und treibt die Aktie an. Kurzzeitig notierte der Biotech-Wert sogar prozentual zweistellig im Plus.
Über die Absage von Alnylam lässt sich nur spekulieren. Auf der einen Seite könnten große Pharma- oder Biotech-Unternehmen durchaus Interesse an einer Übernahme zeigen. Dafür müsste ein potenzieller Aufkäufer allerdings tief in die Tasche greifen, derzeit wird für Alnylam eine Marktkapitalisierung von rund 20 Milliarden Dollar aufgerufen.
Auf der anderen Seite steht für den RNAi-Spezialisten, der seine Wurzeln auch im oberfränkischen Kulmbach hat, ein wichtiges Event an, mit dem die Absage auch in Verbindung stehen könnte. Bis zum 14. April ist mit einer FDA-Zulassungsentscheidung für Vutrisiran zu rechnen. Es wäre die nächste RNAi-Therapie, für die Alnylam grünes Licht bekommen könnte. Onpattro, Givlaari und Oxlumo sind bereits zugelassen.
Der RNAi-Ansatz bietet viele Möglichkeiten. Nicht umsonst hat sich Novo Nordisk den ehemaligen Ver10facher-Kandidaten Dicerna für 3,3 Milliarden Dollar gesichert. Bei Alnylam handelt es sich allerdings um eine andere Größenordnung. Im RNAi-Bereich favorisiert DER AKTIONÄR hingegen das Papier von Arrowhead Pharmaceuticals – nur für mutige als Depotbeimischung geeignet!