Ein starkes Sommerquartal hat der Aktie von MTU weiteren Auftrieb gegeben. Die Papiere des Triebwerksbauers befinden sich nach den Zahlen zum dritten Quartal im Steigflug. Analysten sehen zum Teil deutliches Kurspotenzial für die MDAX-Aktie. DER AKTIONÖR spekuliert im Real-Depot mit Hebel auf weiter steigende Kurse.
MTU legte im dritten Quartal bei Umsatz und Gewinn erneut deutlich zu. "Damit dürfte 2015 wieder ein Rekordjahr für die MTU werden", sagte Konzernchef Reiner Winkler und bestätigte seine im Sommer angehobenen Jahresziele. Nach den jüngsten großen Flugzeugbestellungen bei Airbus hofft der Manager, beim Antrieb des modernisierten Mittelstreckenjets A320neo ebenfalls punkten zu können.
Im dritten Quartal erzielte MTU einen Umsatz von 1,06 Milliarden Euro und damit sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) sprang um 20 Prozent auf gut 120 Millionen Euro nach oben, der bereinigte Überschuss wuchs um ein Viertel auf 84 Millionen Euro. Damit verdiente das Unternehmen mehr als von Analysten erwartet. Allerdings fielen die Zuwächse geringer aus als im ersten Halbjahr. Dabei trieb der starke US-Dollar die Zahlen deutlich nach oben. Beim Umsatz sind laut einer MTU-Sprecherin 150 Millionen Euro, beim bereinigten EBIT etwa zehn bis 15 Millionen Euro auf den starken Dollar zurückzuführen.
Die größten Hoffnungen des Vorstands ruhen auf dem Getriebefan-Triebwerk, das unter anderem beim modernisierten Airbus-Mittelstreckenjet A320neo zum Einsatz kommt. Zuletzt hatte Airbus allein zwei Großaufträge für zusammen 360 Maschinen der Modellfamilie eingesammelt. "Hier bieten sich Chancen für Triebwerke, auch mit MTU-Beteiligung", sagte Winkler.
An dem Triebwerk des US-Herstellers Pratt & Whitney für den Airbus ist MTU als wichtiger Partner beteiligt. Die bestellenden Fluglinien können sich jedoch auch für den Konkurrenzantrieb des französisch-amerikanischen Herstellers CFM entscheiden. Konkurrenzlos ist der Getriebefan hingegen bei den kleineren Flugzeugtypen wie dem Mitsubishi Regional Jet, zwei Modellen der brasilianischen Embraer und Bombardiers neuer C-Serie. Der Bombardier-Jet werde trotz jüngster Schwierigkeiten seinen "Weg in den Markt finden", sagte MTU-Vorstandsmitglied Michael Schreyögg.
Einen Lichtblick gibt es wieder für den Eurofighter, für dessen Triebwerk MTU mitverantwortlich zeichnet. Mit der nun erwarteten Bestellung von 28 Kampfjets für Kuwait sei die Fertigung des Eurofighter-Antriebs bis ins Jahr 2020 oder 2021 gesichert, sagte Schreyögg. Zuvor hatte das Eurofighter-Konsortium bei Kampfjet-Ausschreibungen mehrerer Staaten den Kürzeren gezogen.
Für das laufende Jahr hält Vorstandschef Reiner Winkler an seiner im Sommer angehobenen Prognose fest. Der Umsatz soll weiterhin 4,6 Milliarden Euro erreichen, für das bereinigte Ebit hat er rund 430 Millionen Euro, für den bereinigten Überschuss 295 Millionen Euro im Auge. Für das kommende Jahr wagte Winkler noch keine konkrete Prognose. Er gehe jedoch "für 2016 von einem weiterhin positiven Marktumfeld aus".
Die vorgelegten Daten kamen bei den Analysten gut an. Besonders der Gewinnsprung wurde dabei gelobt. MTU sei auf einem guten Weg, die Jahresziele zu erreichen, erklärte Henning Breiter von der Privatbank Hauck & Aufhäuser. Norbert Kretlow von der Commerzbank lobte die unerwartet starken Gewinnkennziffern, welche seine positive Einschätzung des Unternehmens sowie die Aktie stützten. Er blieb ebenso wie seine Kollegen bei seiner Kaufempfehlung. Kretlows Kursziel lautet 120 Euro - damit würde die Aktie noch deutlich über dem bisherigen Rekordstand liegen.
Die Aktie sei auf Basis der Gewinnschätzungen für 2016 immer noch günstiger bewertet als die besten Branchenwerte, erklärte Alexander Hauenstein von der DZ Bank. Daher sehe er ein Kurspotenzial von rund 15 Prozent zu seinem derzeitigen fairen Wert von 95 Euro. Von ordentlichen Zahlen sprach auch Analyst Adrian Pehl von der Investmentbank Equinet. Der Gewinnausblick für das Gesamtjahr erscheine damit nun recht konservativ.
DER AKTIONÄR spekuliert seit der Vorwoche im Real-Depot mit Hebel auf steigende Kurse der MTU-Aktie. Der Schein liegt bereits rund 25 Prozent im Plus – Tendenz steigend!
Das Real-Depot versucht durch kurz- und mittelfristige Investitionen in aussichtsreiche Aktien zum Erfolg zu kommen. Dabei stehen Trading-Chancen aus charttechnischer Sicht, aufgrund von positivem Newsflow oder anderen Sondersituationen im Fokus. Für zusätzliches Potenzial sorgt der Handel mit Hebelprodukten. Deshalb richtet sich das Depot vor allem an spekulativ orientierte Anleger.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.
(Mit Material von dpa-AFX)