Nach der VW-Tochter Audi hat sich auch BMW mit seinen Mitarbeitern auf ein Sparpaket geeinigt. Anders als der Konkurrent aus Ingolstadt kommen die Münchner dabei ohne weitreichenden Jobabbau aus, allerdings sinkt die Erfolgsbeteiligung, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. "Wir haben gemeinsam mit dem Betriebsrat eine solidarische Lösung erzielt. Damit können wir auf drastische Maßnahmen verzichten, die andere gerade ergreifen, um ihre Kosten zu senken", sagte BMW-Chef Oliver Zipse.
Die Einigung bezeichnete der Vorstandsvorsitzende als "sehr ausgewogenen Kompromiss". Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Manfred Schoch betonte, dass es gelungen sei, die "einzigartige Erfolgsbeteiligung" langfristig abzusichern. Allerdings sinkt sie, weil künftig der sogenannte Dividendenfaktor wegfällt.
Nach der neuen Formel hätte ein typischer Bandarbeiter der Tarifstufe ERA 5 laut BMW für das vergangene Jahr nicht mehr 9.100, sondern 7.600 Euro bekommen. Im obersten Tarifbereich ERA 12 wäre die Erfolgsbeteiligung von 15.700 auf 13.100 Euro gefallen. Damit läge BMW immer noch deutlich über dem Branchendurchschnitt.
Zuvor hatte der Autobauer Audi angekündigt, bis 2025 insgesamt 9.500 Stellen an den deutschen Standorten abbauen zu wollen. Im Gegenzug sollen dafür bis zu 2.000 Jobs in Bereichen wie Elektromobilität und Digitalisierung neu entstehen.
Am Aktienmarkt kommen beide Sparkurse gut an: Die Aktie der Audi-Mutter Volkswagen gewinnt am Mittwochnachmittag 1,4 Prozent auf 178,54 Euro. Volkswagen ist damit der stärkste deutsche Autobauer des Tages. Allerdings mit nur kleinem Abstand auf die Aktie von BMW. Die Aktie des Münchner Autokonzerns gewinnt 1,3 Prozent. Das Nachsehen hat am heutigen Mittwoch die Aktie von Daimler, die zwar ebenfalls im Plus notiert, aber nur 0,2 Prozent zulegen kann.
Sowohl bei BMW als auch bei Volkswagen könnte es demnächst aus charttechnischer Sicht spannend werden. Beide notierten knapp unter wichtigen Hürden. Bei BMW gilt es, das Jahreshoch bei 78,30 Euro zu knacken. Bei Volkswagen wartet das 2018er-Hoch bei 192,46 Euro.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Daimler
(Mit Material von dpa-AFX)