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S&P 500 und Nasdaq im Crash-Modus – eine nüchterne Analyse

S&P 500 und Nasdaq im Crash-Modus – eine nüchterne Analyse
Foto: Shutterstock
S&P 500 -%
29.02.2020 ‧ Emil Jusifov

Im Zuge der Coronavirus-Krise haben die großen US-Indizes S&P 500 und Nasdaq innerhalb von nur sechs Handelstagen in der Spitze jeweils 16 Prozent eingebüßt. Die Korrektur läuft damit schneller ab, als dies beim berühmten Blitz-Crash 1987 der Fall war. Doch sind die Kursverluste an den Börsen gerechtfertigt?

Schaut man auf die technischen Indikatoren und statistische Daten, dann wird einem schnell klar, dass es sich bei der aktuellen Korrektur um eine weitere Übertreibung des Marktes handelt. Hier lohnt sich zunächst einen Blick auf die berühmten Angstbarometer zu werfen.

Hohe Volatilität

Der Volatilitätsindex VIX hat mittlerweile den höchsten Stand seit der Finanzkrise 2008 erreicht und lag im regulären Freitagshandel zeitweise über 50 Punkten. Auch das Pendel des Fear & Greed Index schlägt weiter in Richtung "Extreme Angst" aus und erreicht nun einen rekordverdächtigen Stand bei 8 Punkten. Diese Daten zeigen auf der einen Seite, dass die Marktteilnehmer aktuell sehr nervös agieren und sich zu Panikverkäufen verleiten lassen. Auf der anderen Seite zeugen die beiden Indikatoren von einer stark überverkauften Marktlage.

Quelle: CNN
Fear & Greed Index (Stand: 28.02.2020)

Statistische Daten zu Corona

Werfen wir nun einen Blick auf die Erhebungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Coronavirus. In der ersten Grafik sieht man, dass die Anzahl der Neuinfektionen außerhalb Chinas nach wie vor exponentiell zunimmt. Das ist zunächst einmal beunruhigend.

Schaut man auf die zweite Grafik, dann erkennt man jedoch, dass die Kurve der Neuinfektionen innerhalb Chinas deutlich abzuflachen beginnt. Offensichtlich bekommt China das Coronavirus zunehmend in den Griff und kann den weiteren Ausbruch der Seuche effektiv eindämmen. Das passt nun gar nicht in das Weltuntergangsbild vieler Medien, welche sich zu Teilen der Angst- und Panikmacherei verschrieben haben.

Quelle: WHO
Anzahl der Neuinfektionen mit Coronavorus außerhalb Chinas (Stand: 27.02.2020)
Quelle: WHO
Anzahl der Neuinfektionen mit Coronavorus innerhalb Chinas (Stand: 27.02.2020)

Als Nächstes beschäftigen wir uns mit der Sterberate durch das Coronavirus. Die untenstehende Grafik zeigt die Anzahl der Todesfälle, welche nachweislich auf das Coronavirus zurückzuführen sind. Insgesamt sind bisher „nur" 2.804 Menschen an Coronavirus verstorben (Stand: 27.02.2020), also circa drei Prozent der offiziell gemeldeten Erkrankten.

Damit ist die Coronavirus-Sterberate aktuell höher als bei einer normalen Grippe. Bezieht man allerdings in die Betrachtung mit ein, dass die Todesfälle vor allem ältere Menschen betreffen und es noch keinerlei Wirkstoffe gegen das Virus gibt, dann scheint die Sterberate sich eher im moderaten Bereich zu bewegen.

Was die Medien auch häufig unerwähnt lassen, ist die Tatsache, dass 36.654 Personen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, inzwischen vollständig gesundet sind. Das sind rund 45 Prozent (!) aller Erkrankten. DER AKTIONÄR hat berichtet.




Quelle: WHO
Bestätigte Todesfälle durch Coronavirus (Stand: 27.02.2020)

Fundamentale Lage

Die jüngsten Quartalsergebnisse der Unternehmen aber auch neueste Konjunkturdaten und Arbeitsplatzstatistiken zeugen davon, dass sich die US-amerikanische Wirtschaft in einer guten Verfassung befindet. Zudem hat die FED bereits mehrfach die Zinsen gesenkt und ihr Quantitative-Easing-Programm wiederaufgenommen. Eine weitere Zinssenkung ist angesichts der aktuellen Börsensituation wahrscheinlich.

Als besonders positiv ist die Meldung zu bewerten, dass Großkonzerne wie Volkswagen ihre Produktion in China bereits wiederaufgenommen haben. Auch Apple-Chef Tim Cook äußerte sich zuletzt sehr optimistisch.

Angesichts der überverkauften Marktsituation und der hoffnungsvollen Erhebungen der WHO zum Coronavirus sind die Anleger gut damit beraten, Ruhe zu bewahren und sich von der raketenartig ausbreitenden Hysterie nicht anstecken zu lassen. Vieles spricht dafür, dass es sich beim aktuellen Ausverkauf um eine stärkere Korrektur und nicht um den „großen Knall" handelt, welchen viele Crashpropheten und Hobby-Pessimisten seit Jahren herbeisehnen. Wie DER AKTIONÄR bereits berichtete, setzten die Märkte in der bisherigen Börsengeschichte nahezu immer zu einer starken Gegenbewegung nach einer „Viruskorrektur" ein.

S&P 500 (ISIN: DE000DB2KFC3)

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