Erst am Montag überraschte Sony seine Anleger mit der 3,6 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Spieleentwicklers Bungie. Jetzt haben die Japaner mit besser als erwarteten Q3-Zahlen (bis Ende Dezember) das nächste Highlight abgeliefert. Die Sony-Aktie reagierte mit einem kräftigen Plus und hat die Verluste nach dem Activision-Schock beinahe vollständig wieder wettgemacht.
Sony erzielte im Weihnachtsquartal einen Umsatzzuwachs von 13 Prozent auf 3,03 Billionen Yen und übertraf damit die Schätzungen der Analysten von 2,94 Billionen Yen. Entscheidend für das Wachstum war diesmal jedoch nicht das Gaming-Geschäft. Denn die PlayStation 5 verkaufte sich aufgrund anhaltender Lieferengpässe im Q3 nur 3,9 Millionen Mal und bleibt damit weiterhin hinter der PlayStation 4 zurück. Das Filmgeschäft konnte dank den Kassenschlagern „Spiderman: No Way Home“ und „Venom: Let There Be Carnage“ dagegen einen kräftigen Umsatzanstieg von 141 Prozent abliefern.
Die hervorragende Performance im Filmgeschäft macht sich auch unter dem Strich bemerkbar: Der operative Gewinn kletterte um 32 Prozent auf 465 Milliarden Yen, was die Analystenschätzungen von 365 Milliarden Yen regelrecht pulverisierte. Darüber hinaus haben auch die schwachen PlayStation-Verkäufe einen positiven Margeneffekt, denn insbesondere am Anfang eines Konsolenzyklus ist die Herstellung der Geräte nicht profitabel.
Entsprechend hat Sony seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2021 erneut nach oben geschraubt und erwartet nun einen operativen Gewinn von 1,2 Billionen Yen – zuvor wurde mit 1,04 Billionen Yen gerechnet. Die Umsatzprognose verbleibt bei 9,90 Billionen Yen.
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Die Entwicklung bei der PlayStation 5 ist aktuell zu verzeihen, denn auch die Xbox hat mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen und der Konsolenzyklus steht erst an seinem Anfang. Die Nachfrage wird damit nicht verschwinden, sondern nur verschoben. Durchweg positiv ist dagegen die Erholung im Filmgeschäft zu werten, die zwar erwartet wurde, aber nicht mit derartigen Auswirkungen für das gesamte Zahlenwerk. Abschließend ist zu erwähnen, dass sich auch die Chip-Sparte (Wachstum 22 Prozent) sowie die Musiksparte (Wachstum 12 Prozent) gut entwickelt haben.
DER AKTIONÄR bleibt nach den Zahlen von der Sony-Aktie überzeugt und sieht hier eine gut diversifizierte und günstige Anlage in volatilen Zeiten, die von Gaming über Chips hin zur Corona-Erholung einige interessante Trends mit sich bringt.