Die Quartalszahlen von Snap haben am Mittwoch Anleger und Analysten gleichermaßen schwer beeindruckt. Die Papiere der Betreiberfirma der Foto-App Snapchat gewannen gut ein Drittel an und bewegten sich zuletzt bei 38,54 Dollar auf Rekordniveau. Das Umsatzwachstum von Snap übertraf die Erwartungen der Analysten deutlich. Mitgründer und Chef Evan Spiegel führte dies unter anderem auf den Erfolg von Innovationen wie die sogenannte erweiterte Realität zurück, bei der digitale Inhalte auf dem Bildschirm ins reale Umfeld eingefügt werden. Zugleich steckt darin aber auch potenziell ein großes Geschäft, wenn Nutzer so Kleidung, Schuhe, Brillen oder Kosmetik ausprobieren können.
Zahlreiche Analysten hoben ihre Kursziele in Reaktion auf die Quartalszahlen an. Snap habe das höchste Umsatzwachstum seit zehn Quartalen erzielt und könnte im Schlussquartal noch stärker wachsen, schrieb etwa der Fachmann Brent Thill vom Analysehaus Jefferies. Die Aktien zählten weiter zu seinen bevorzugten Werten. Das Kursziel hat Thill von 33 auf 41 Dollar angehoben.
Laut dem Experten Kevin Rippey von Evercore ISI sollte das Ausmaß des Umsatzanstieges im abgelaufenen Quartal die Anleger noch stärker davon überzeugen, dass Snap seine Angebote auch auf lange Sicht zu Geld machen könne. Er sieht das Kursziel für Snap bei 42 Dollar.
Das Analysehaus RBC hat das Kursziel für Snap nach Quartalszahlen von 28 auf 45 Dollar angehoben und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Das Unternehmen hinter der Foto-App Snapchat habe sehr stark abgeschnitten, schrieb Analyst Mark Mahaney in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Das in Aussicht gestellte Umsatzwachstum sollte sich zwar im vierten Quartal moderat verlangsamen, liege aber immer noch über den vorherigen Erwartungen.
DER AKTIONÄR hat die Aktie von Snap Ende April bei 15,01 Euro zum Kauf empfohlen. Mittlerweile hat sich das Papier mehr als verdoppelt. Am heutigen Mittwoch gewinnt das Papier an der Heimatbörse in New York mehr als 33 Prozent. Bei 38,89 Dollar wurde ein neues Alllzeithoch erreicht. Anleger lassen die Gewinne laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)