Nach einer erfolgreichen Expansion ins Ausland treibt Sixt seine Mobilitätsoffensive voran. Mit strategischen Partnerschaften im Öffentlichen Personennahverkehr, bei Fernreisen und im Tourismus will Europas größter Autovermieter zum globalen Mobilitätsdienstleister aufsteigen. Mitte November stehen die Zahlen für das dritte Quartal auf der Agenda. DER AKTIONÄR mit einer aktuellen Einschätzung.
Die notwendigen Investitionen kosten erst einmal aber Geld. So steigerte Sixt den Umsatz im zweiten Quartal deutlich, das operative Ergebnis sank dagegen leicht. Der Vorstand sieht sich aber auf Kurs. Konzernchef Erich Sixt sprach mit Blick auf die ersten sechs Monate vom "besten Halbjahr in unserer Firmengeschichte". Im Gesamtjahr 2019 wird ein deutliches Umsatzwachstum und ein stabiles Vorsteuerergebnis erwartet.
Aktuell richten sich die Blicke der Experten schon auf die am 13. November erwarteten Geschäftszahlen für das dritte Quartal. In den vergangenen Jahren hätten sich die Anleger bereits nach jeweils starken dritten Jahresvierteln an Erhöhungen der Jahresziele gewöhnt, erklärt Analyst Benjamin Pfannes-Varrow von der Privatbank Berenberg. Dieses Jahr sieht der Experte aber nur eine kleine Chance, und auch nur im Falle eines sehr starken Sommergeschäfts. Er begründet seine Einschätzung mit den Wachstumsinvestitionen des Konzerns. Bei einem Kursziel von 90 Euro stuft Pfannes-Varrow die Papiere mit "Halten" ein.
UBS-Analystin Sabrina Reeh rechnet trotz aktueller konjunktureller Unsicherheiten dagegen mit einer Aufstockung der Umsatzziele für das laufende Geschäftsjahr – und zwar auf zehn bis fünfzehn Prozent Wachstum. Aktuell rechnet der Vorstand noch mit einem Plus von fünf bis zehn Prozent. Sixt dürfte im laufenden Jahr rund vier Mal so stark zulegen wie der Markt für Autovermietungen und langfristig immer noch doppelt so gut abschneiden, so Reeh. Doch die Analystin knüpft ihre positive Einschätzung an weitere Investitionen in die mit der Mobilitätsplattform verbundenen Dienste. Ihr Kursziel lautet 101 Euro.
Sechs von sieben Analysten empfehlen den Kauf der Sixt-Stammaktien. Das durchschnittliche Kursziel von 106,50 Euro entspricht einem Potenzial von rund 20 Prozent.
Aus charttechnischer Sicht wird es spannend: Der kurzfristige Abwärtstrend verläuft derzeit bei 94 Euro, Unterstützung bietet der kurzfristige Aufwärtstrend bei 86 Euro. Bei einem Ausbruch nach oben, das vom AKTIONÄR favorisierte Szenario, würde ein Kaufsignal mit erstem Ziel bei 100 Euro generiert.
DER AKTIONÄR hält an seinem Fazit fest: Mit der Zusammenführung der klassischen Autovermietung sowie dem modernen Carsharing- und dem Fahrdienst-Geschäft fährt Sixt einmal mehr als Innovationsführer vorne weg. Diese voranschreitende Digitalisierung und die laufende Internationalisierung werden zwar weitere Investitionen erfordern, auf Sicht allerdings auch für kräftige Wachstumsimpulse sorgen – und die Aktie nachhaltig in dreistellige Kursregionen führen.
DER AKTIONÄR spekuliert in seinem AKTIEN-Musterdepot und im Real-Depot daher weiter auf steigende Kurse.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.