Die millionenschweren Verluste aus dem Jahr 2014 haben beim Maschinenbauer Singulus mehr als die Hälfte des Grundkapitals aufgefressen. Das gab das fränkische Unternehmen mit Sitz in Kahl am Main am Montag bekannt. Das Grundkapital ist der Anteil der Aktionäre am Unternehmen.
Ende 2014 lag dieses noch bei 48 Millionen Euro. "Das sind die summierten Verluste aus dem Vorjahr. Das hat keinerlei Einfluss auf die Liquidität oder den Geschäftsbetrieb", sagte Sprecher Bernhard Krause. Die Belegschaft müsse sich keine Sorgen um ihre Arbeitsplätze machen. Alle eingegangenen Aufträge seien finanziert.
Singulus musste 2014 unter dem Strich ein Minus von fast 52 Millionen Euro verbuchen. Auch nach dem ersten Quartal war der Konzern mit fast sieben Millionen Euro im Minus. Allerdings konnte Singulus bis Ende März Aufträge im Wert von fast 63 Millionen Euro einfahren. Das Unternehmen beschäftigt derzeit fast 350 Mitarbeiter. Singulus baut Maschinen für die Herstellung von DVDs, CDs, Blu-ray-Scheiben, Halbleitern und Solarzellen. Auf der Hauptversammlung an diesem Dienstag (9. Juni) sollen die Aktionäre einem Kapitalschnitt von sechs zu eins zustimmen. Dafür würden die derzeit etwa 48 Millionen Aktien des Unternehmens auf etwa acht Millionen reduziert werden.
Finger weg!
DER AKTIONÄR hatte Singulus in Ausgabe 13/15 als Hot-Stock der Woche zum Kauf empfohlen. Diese Empfehlung wurde dann aber in Ausgabe 16/15 in Ausgabe aktiv verkauft, da Analyst Malte Schaumann von Warburg Research schon damals einen Verlust von 50 Prozent des Grundkapitals vermutete. Eine richtige Entscheidung wie sich jetzt bewiesen hat. DER AKTIONÄR rät Anlegern auch weiter einen Bogen um die zum Pennystock gewordene Singulus-Aktie zu machen.
(mit Material von dpa-AFX)