US-Präsident Donald Trump wird sich dem Vernehmen nach nicht vor dem am 1. März auslaufenden Ultimatum im Handelsstreit mit Chinas Staatschef Xi Jinping treffen. Mit den wieder aufkommenden Sorgen um einen Stocken der Verhandlungen dürfte die Verunsicherung der Investoren wieder zunehmen. Vor allem die Technologiewerte stehen in diesem Umfeld im Fokus. Der Sektor reagiert sehr sensibel und meist auch extrem dynamisch auf Neuigkeiten rund um den Handelskonflikt oder neue Daten zur konjunkturellen Entwicklung. Im heimischen TecDAX findet in diesem Zusammenhang vor allem der Waferhersteller Siltronic große Beachtung.
Trump hatte am Rande der letzten Verhandlungsrunde zum Handelsstreit erklärt, ein finales Abkommen müsse von ihm selbst und von Xi unterzeichnet werden. Auf die Frage, ob er sich vor dem ersten März mit Xi treffen werde, antwortete der US-Präsident mit „Nein“. Ein Treffen sei nicht terminiert. In der kommenden Woche reist aber eine hochrangige US-Delegation unter Führung von Finanzminister Steven Mnuchin zu weiteren Verhandlungen nach China – immerhin.
Zur Erinnerung: Siltronic übertraf mit den Zahlen für das abgelaufene Jahr die Prognose für Umsatz und Ergebnis, die zuvor zweimal erhöht worden war. Beim Ausblick ließ der Vorstand des Waferherstellers zwar Vorsicht anklingen: Die Aussichten im Halbleiterbereich seien aufgrund makroökonomischer und politischer Unsicherheiten für 2019 derzeit allerdings eher verhalten.
Am Ende hat das Fazit Bestand: Auf Basis der aktuellen Schätzungen wird die Aktie mit einem 2019er-KGV von 7 bewertet. Selbst wenn der Gewinn bei Siltronic im laufenden Jahr in einem recht unwahrscheinlichen Szenario um 50 Prozent einbrechen würde, dann wäre die Aktie mit einem 2019er-KGV von 13 im Peer-Group-Vergleich nicht wirklich hoch bewertet. Wettbewerber wie der japanische Platzhirsch Shin Etsu werden derzeit mit einem KGV von zwölf bewertet - ohne Berücksichtigung eines möglichen Gewinneinbruchs.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.