Trotz der öffentlichen Kritik ist Siemens-Chef am Montag zu einer Konferenz nach Saudi-Arabien gereist. Doch das Risiko scheint sich auszuzahlen. Der saudische Ölgigant Saudi Aramco hat bekannt gegeben, dass zahlreiche Absichtserklärungen und Verträge unterzeichnet wurden. Und auch Siemens soll unter den beteiligten Firmen sein.
Nach eigenen Angaben beträgt das Volumen der anstehenden Deals bei Saudi Aramco 27,5 Milliarden Dollar. Siemens bestätigte, dass Absichtserklärungen unterzeichnet wurden. Über die Höhe der Aufträge oder deren konkreten Inhalt wurde nichts bekannt. Es handle sich auch noch nicht um fertige Verträge.
Für Siemens hat sich die moralisch umstrittene Reise nach Saudi-Arabien damit gelohnt. Ohnehin sind die Verbindungen in das Ölland für den Industriekonzern sehr wichtig. Bis 2030 erhofft sich Siemens Chancen auf Aufträge im Wert von 30 Milliarden Dollar. Aktuell ist man am Bau eines Gaskraftwerks und der neuen U-Bahn in der Hauptstadt Riad beteiligt.
Unveränderte Lage
Die Siemens-Aktie notiert nach wie vor knapp oberhalb der 100-Euro-Marke. Saudische Milliardenaufträge würden neue Impulse bringen. Langfristig versprechen zudem vor allem Digitale Fabrik, intelligente Infrastruktur und die Medizintechniktochter viel Fantasie. Doch die Kraftwerkskrise belastet und bremst aktuell das Wachstum. Der DAX-Titel bleibt deshalb eine Halteposition mit Stopp bei 95 Euro.