Die herbe Gewinnwarnung und der anschließende Kurssturz von Siemens Energy Ende vergangener Woche haben sich auch bei Siemens bemerkbar gemacht, da der Wert der Beteiligung deutlich gefallen ist. Der Industriekonzern hat seinen Anteil an der Energietechnik-Ausgliederung nun wie schon länger geplant reduziert.
Bislang hielt Siemens noch 31,9 Prozent der Anteile an Siemens Energy. Nun wurden 6,8 Prozent in den eigenen Pensionsfonds, den Siemens Pension-Trust e.V., übertragen und die Beteiligung somit auf die Sperrminorität von 25,1 Prozent reduziert.
Siemens hatte bereits in der Vergangenheit angekündigt, dass man sich mittelfristig von Siemens Energy trennen will. Ein Anfang ist nun gemacht. Offen bleibt, ob die weiteren Anteile peu à peu ebenfalls in den Pensionsfonds übertragen, per Spin-off an die Aktionäre ausgeschüttet oder an einen potenziellen Kaufinteressenten gehen werden.
Lob von RBC
Lob für den Schritt gab es von RBC-Analyst Mark Fielding. Das Portfolio werde somit weiter verschlankt, die Siemens-Energy-Beteiligung lenke künftig weniger von der eigentlichen Siemens-Story ab. Sein Kursziel lautet 185 Euro, die Einstufung bestätigte er auf „Outperform“.
Jefferies hebt Ziel an
Unabhängig von der Entwicklung bei Siemens Energy hat Jefferies derweil das Kursziel deutlich von 168 auf 190 Euro nach oben geschraubt. Das abgelaufene Quartal dürfte für Normalisierung vor allem im China-Geschäft stehen, so Analyst Simon Toennessen. Er hob seine Prognosen für den operativen Gewinn für das laufende und das kommende Jahr an.
Siemens arbeitet weiter daran, sein Portfolio schlanker aufzustellen und sich noch mehr auf Digitalisierung zu fokussieren. Das dürfte auch an der Börse gut ankommen. Anleger können den jüngsten Rücksetzer durch die Gewinnwarnung von Siemens Energy und die kritischen Worte der Société Générale zu den Digital Industries zum Kauf nutzen, die Aktie dürfte zeitnah wieder neue Hochs ansteuern.